Hapag-Lloyd: ULCC-Riesen bleiben Thema

Teil der H/L-Kernflotte: 2012 getaufte „Hamburg Express“, Foto: Arndt
Die aktuellen Entscheidungen der Bundesregierung zur Stärkung des Schifffahrtsstandorts Deutschland werden die Reederei Hapag-Lloyd (H/L) nicht dazu veranlassen, Frachter massiv zurückzuflaggen.
Das bekräftigte H/L-Vorstandsvorsitzender Rolf Habben Jansen jetzt in Hamburg auf der Bilanzpressekonferenz. „Wir haben immer gesagt, dass wir die deutsche Flagge unterstützen und dass wir die jetzt getroffenen Entscheidungen der Bundesregierierung begrüßen“, so Habben Jansen weiter. Auf der andere Seite werde es bei der Konzernpolitik bleiben, „um die 40 Schiffe“ unter deutscher Flagge zu betreiben. Das könnten aber kurzfristig mal „37 oder auch 43 Frachter sein“, ergänzte der gebürtige Niederländer.
Aktuell besteht die Containerschiffflotte von Hapag-Lloyd aus 177 Schiffen mit einer TEU-Gesamtkapazität von 966.116 Zwanzig-Fuß-Einheiten. Der Löwenanteil entfällt auf eingecharterte Tonnage mit zusammen 106 Frachtern und einer damit verbundenen TEU-Kapazität von 442.229 Normkisten. 71 eigene Schiffe mit zusammen 523.887 TEU sind für das Traditionsunterunehmen weitweit unterwegs. An Großcontainerschiffen mit mehr als 10.000 TEU Stellplatzkapazität betreibt die Reederei derzeit zehn Schiffe mit zusammen 131.674 TEU. Im aktuellen Orderbuch der Reederei stehen weitere fünf dieser XXL-Schiffe mit einer Gesamtstellplatzkapazität von 52.945 Standardboxen. Hinzu kommen zwei weitere Schiffe mit einer TEU-Kapazität von 3508 TEU.
Was die Großcontainerschiffe jenseits der 15.000-TEU-Grenze betrifft, sagte Habben Jansen: „Ich habe immer gesagt, wir müssen irgendwann Zugriff bekommen auf solche Ultra Large Vessels.“ Ob das allerdings bedeute, dass die Reederei solche Schiffe selbst kaufen müsse oder von jemandem übernimmt, der sie schon im Orderbuch hat, „oder vielleicht zu viel gekauft hat“, sei aktuell noch „eine offene Frage“. Und weiter: „Wir werden nicht kurzfristig neue Schiffe in dieser Größenordnung bestellen.“ EHA