IMO befasst sich mit autonomen Schiffen

Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation IMO setzt sich, wie von vielen Branchenvertretern gefordert, aktuell umfangreich mit dem Umgang autonomer Überwasserschiffe auseinander.

In der 99. Sitzungsrunde, die noch bis zum 25. Mai unter dem Vorsitz des Australiers Brad Groves läuft, diskutiert der IMO-Ausschuss für die Sicherheit des Seeverkehrs (MSC) dazu einen umfangreichen Fragenkatalog, der in absehbarer Zeit in einen Rechtsrahmen münden soll. Die Themenpalette umfasst die menschliche Komponente beim Betrieb, Sicherheitsaspekte und Gefahrenabwehr, die Wechselwirkungen mit Häfen, Lotsendienste und Schutz der Meeresumwelt für verschiedene Ebenen der Autonomie im Schiffsbetrieb.

Bei der Eröffnung der MSC-Sitzung in der vergangenen Woche betonte IMO-Generalsekretär Kitack Lim: „Es ist wichtig, dass wir flexibel bleiben, um auch neuen Technologien Rechnung zu tragen. Nur so können wir die Effizienz der Schifffahrt verbessern.“ Dabei sollen die Rolle des Menschen und die zwingende Notwendigkeit, für eine sichere Schifffahrt zu sorgen, im Vordergrund stehen: „Unfälle und Vorkommnisse auf See müssen sich weiter verringern.“

Lim kündigte die Bildung einer ausschussübergreifenden Task Force innerhalb der IMO an, um die Arbeiten rund um die autonome Schifffahrt zu beschleunigen.

Ein weiteres Thema auf der aktuellen Tagesordnung des MSC ist die Frage, wie die Sicherheitsbestimmungen des Polarkodex in Zukunft auch auf Nicht-SOLAS-Schiffe angewandt werden können. Dazu zählen beispielsweise Frachtschiffe mit einer Bruttoraumzahl von weniger als 500, Fischereifahrzeuge und Freizeityachten. Außerdem sollen Vorgaben zu einem neuen und geänderten Schiffsrouting beschlossen werden, die vor allem die Beringsee und die Beringstraße betreffen. Ziel ist es, das Risiko von Zwischenfällen in dieser ökologisch sehr sensiblen Region deutlich zu reduzieren. Diese Maßnahmen sind die ersten, die von der IMO für die Arktis seit Inkrafttreten des Polarcodes am 1. Januar 2017 verabschiedet werden.

Weitere Punkte, über die der MSC-Ausschuss diskutiert, sind beispielsweise neue Schiffbaunormen für Bulker und Öltanker sowie die jüngsten Piratenattacken und bewaffneten Raubüberfälle auf Schiffe. bo

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