IMO prüft Schwefelkontrolle im Mittelmeer

Die Schifffahrt (hier im Mittelmeerhafen Valencia) muss sich womöglich auf eine weitere ECA einstellen, Foto: Valencia Port
Auf die weltweite Schifffahrt könnte bald eine weitere Emission Control Area (ECA) für den Schwefelausstoß zukommen.
Die International Maritime Organization (IMO) will jetzt prüfen, ob und wie so eine Kontrollzone im Mittelmeer zu realisieren wäre. Ein Konsortium unter der Führung des US-amerikanischen Büros Energy & Environmental Research Associates werde die entsprechende Machbarkeitsstudie durchführen, teilte die IMO jetzt mit.
Den weiteren Angaben zufolge gehe es unter anderem darum, zu ermitteln, welche gesundheitlichen Vorteile eine herabgesetzte Schwefelobergrenze für die Menschen im Mittelmeerraum hätte. Aber auch die potenziell da raus entstehenden Kosten für Schiffseigner, die mit ihren Einheiten in dem wichtigen Fahrtgebiet unterwegs sind, sollen geschätzt werden.
Die Studienergebnisse sollen dem Meeresumweltschutzkomitee der IMO im kommenden Frühjahr vorgelegt werden. Auf dieser Grundlage soll dann eine Entscheidung getroffen werden. Finanziert wird die Studie vom Mediterranean Trust Fund, dem Technical Cooperation Programme der IMO sowie durch einen freiwilligen Beitrag der italienischen Regierung.
Aktuell gibt es weltweit vier ECAs: außer in Nord- und Ostsee auch vor den Küsten Nordamerikas und in Teilen der Karibik. In den Kontrollgebieten darf der Schwefelgehalt in den Schiffstreibstoffen höchstens 0,1 Prozent betragen. Außerhalb gilt derzeit noch ein Limit von 3,5 Prozent. Das wird sich jedoch planmäßig zum 1. Januar 2020 ändern, wenn die Schwefelobergrenze für Bunker auf 0,5 Prozent reduziert wird. ger