IMO-Tagung: Datenerfassung gefordert

IMO-Tagung in London: Der Organisation gehören gegenwärtig 167 Mitgliedsstaaten an, Foto: IMO
In London findet diese Woche die 70. Umweltschutztagung der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO statt.
Dazu haben mehrere internationale Branchenverbände die Delegierten dazu aufgefordert, eine Roadmap und Vorschläge für ein gemeinsames, globales CO2-Datenerfassungssystem für die Schifffahrt zu erarbeiten.
„Eine einheitliche Antwort der Schifffahrt“ wollen der Baltic and International Maritime Council (Bimco), die International Chamber of Shipping, die Reederverbände Intercargo und Intertanko sowie der World Shipping Council auf die anstehenden Umweltfragen geben, versprechen die Organisationen in einer gemeinsamen Erklärung. Für die, wie die Branchenvertreter sagen, „kritische“ Sitzung des IMO-Umweltschutzkomitees, deren Dauer bis zu diesem Freitag angesetzt ist, fordern sie die teilnehmenden Delegierten auf, eine Roadmap zu entwickeln. In ihr soll ein Zeitplan festgelegt werden, der die exakte Umsetzung der technischen und operativen Maßnahmen der schon 2013 in Kraft getretenen IMO-Vereinbarung zur Verringerung des CO2-Ausstoßes in der Schifffahrt regelt. Darin bekennt sich die Branche zu ihrer Verantwortung für das weltweite Klima und ihren Anteil von rund 2,2 Prozent an den weltweiten CO2-Emissionen.
Diese Vereinbarung sieht im Rahmen eines Marpol-Übereinkommens vor, dass alle neuen Schiffe nach den Vorgaben eines Energy Efficiency Design Index (EEDI) konstruiert werden. Neubauten, die ab 2025 auf Kiel gelegt werden, sollen zudem 30 Prozent energieeffizienter sein als vergleichbare Schiffe, die zu Beginn des Jahrtausends gebaut wurden. Die Marpol-Vorschriften verlangen außerdem von allen fahrenden Schiffen der Welthandelsflotte die Umsetzung eines Ship Energy Efficiency Management Plans (SEEMP), um mithilfe der darin festgelegten technischen und operativen Maßnahmen spürbare CO2-Reduktionen zu erzielen.
In ihrer Erklärung machen die Verbände deutlich, dass es aus ihrer Sicht von größter Bedeutung ist, dass auf der Tagung des Marine Environment Protection Committee (MEPC 70) endlich erhebliche Fortschritte erzielt werden. Dazu gehöre auch die Planung für die Umsetzung eines globalen CO2-Datenerfassungssystems für die internationale Schifffahrt, um weitere mögliche Schritte zur Bewältigung der Abgasemissionen in der maritimen Branche anzuschieben. „Wir wollen deutlich machen, dass die Schifffahrt verantwortungsvoll auf den globalen Klimawandel reagiert. Die IMO ist für uns die einzige zuständige Behörde, um die CO2-Emissionen von Schiffen einheitlich zu regeln.“ BO/FBi