Korea Line kauft Hanjins US-Asien-Netz

Der Verkaufsprozess für die Assets der insolventen Hanjin Shipping beginnt.

Ein Gericht in Seoul hat am Sonntag der koreanischen Korea Line den Zuschlag für das US-Asien-Netz von Hanjin gegeben. Um die Aktivitäten hatte sich auch Hyundai Merchant Marine bemüht. Ein Gerichtssprecher sagte aber, dass die bisher nur im Bulk-Geschäft tätige Korea Line das bessere Angebot vorgelegt habe. Demnach hat Korea Line einen höheren Preis geboten und will auch mehr Mitarbeiter übernehmen.

Zum Verkauf stand das US-Asien-Netz von Hanjin Shipping mit den entsprechenden Büros, fünf Schiffen sowie einem Anteil von 54 Prozent an Total Terminals International, die einen Containerterminal in Long Beach betreiben. Der Deal soll dem Gericht zufolge bis Ende November unter Dach und Fach sein. Der Kaufpreis liegt unbestätigten Medienberichten zufolge bei gut 200 Millionen US-Dollar.

Laut Nachrichtenagentur Bloomberg stand die Korea Line 2011 vor einer ähnlichen Situation wie Hanjin heute. Das Unternehmen hatte demnach nach einem schwierigen Geschäftsverlauf und Fehlspekulationen in Südkorea Insolvenz und Gläubigerschutz anmelden müssen. Die Restrukturierung konnte allerdings erfolgreich abgeschlossen werden.

Vorstoß ins Containergeschäft

Mit der Übernahme des US-Asien-Netzes von Hanjin wird die bisher in der Bulk-Schifffahrt verortete Korea Line den Eintritt in das Containergeschäft wagen und damit die Dominanz von Hyundai Merchant Marine auf dieser wichtigen Verbindung angreifen. Durch den Verkauf erhoffen sich vor allem Verlader auch eine Beruhigung der monatelang schwierigen Situation bei den Trans-Pazifik-Verkehren nach der Hanjin-Insolvenz.

„Das kam unerwartet“, sagte der Drewry-Experte Rahul Kapoor in Singapur. „Für das Gericht war wohl der Preis ausschlaggebend, damit Hanjin Schulden begleichen kann.“ Korea Line betreibt derzeit 29 Schiffe, die Eisen, Erz und Öl, aber auch Kleidung, Bananen, Zement und Getreide fahren. pk

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