Leerraum im Container über App füllen

Sharing Economy ist ein Zauberwort modernen Wirtschaftens. Knappe, teure und langlebige Güter werden von mehreren Nutzern geteilt – je nach Bedarf. Das geht jetzt auch bei Containern.

In Ghana arbeitet seit einiger Zeit das Start-up-Unternehmen Swiftly erfolgreich im internationalen Transport. Die Idee: Wenn die zu transportierenden Güter nicht reichen, um einen ganzen Container zu füllen, kommen sie in eine Box eines Verladers, der diesen Container nicht ganz vollbekommen hat. Der Transport raum in den 20- und 40-Fuß-Boxen wird also geteilt.

„Das hat viele Vorteile“, ist Swiftly-CEO Edem Dotse überzeugt. „Wir bringen natürlich zunächst einmal Menschen zusammen, die eigentlich ein Problem haben: zu viel Transportraum und zu wenig Gütermenge. Davon profitieren dann auch die Kunden, denn der Transport wird insgesamt preiswerter. Und die Umwelt wird auch geschont.“

Die Partner in diesem Share-Projekt würden sich die für die Verschiffung des Containers anfallenden Kosten teilen, erläutert Dotse weiter. Und auch die Spediteure könnten Ladung viel effizienter planen und transportieren. Das Unternehmensziel ist, Transporte für alle erschwinglich zu machen. Gerade für die Volkswirtschaften der afrikanischen Länder, in denen kleine und mittelständische Unternehmen sich zunehmend auf den Weltmärkten behaupten, sind die Transportkosten ein Problem. „Afrika funktioniert hier etwas anders als Europa oder Amerika“, sagt der Ökonom Tomothy Berger, der am Institute of African Studies der Universität von Carleton in Kanada arbeitet.

„Mit unserem System machen wir auch die kom plette Transportabwicklung einfacher, denn für kleinere Versender gibt es Hilfestellungen beim Ausfüllen der Transport- und Zolldokumente“, führt Unternehmensgründer Dotse aus. Das sei Teil des Vermittlungskonzepts.

Interessenten können eine App herunterladen und sich dann als „User“ oder als „Spediteur“ registrieren. Digital ist es dann möglich, Fracht, Ladung und Container auf verschiedenen „Warenkörben“ miteinander zu kombinieren. Optional kann die Hilfestellung für die notwendigen Dokumente angefordert werden – oder aber jeder füllt sie eigenständig aus. Danach wird eine vertragliche Vereinbarung getroffen, die auch internationalen Haftungs- und Sicherheitsrichtlinien beim Transport entspricht, und ein Zeitpunkt für die Verladung im Container vereinbart.

Gut zwei Dutzend ghanaische Unternehmen nutzen den Service bereits, und auch einige internationale Transportunternehmen haben über ihre ghanaischen Niederlassungen mithilfe von Swiftly schon Transportraum zur Verfügung gestellt. Die Erfahrungen sind gut. Und für Edem Dotse und sein Team eröffnen sich jetzt sogar Fördermöglichkeiten von europäischen Institutionen und Unter nehmen. pk/fab

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