Libysche Chemiewaffen auf DFDS-Frachter


Kurs Bremen: Marineschiffe sichern den 183,10 Meter langen DFDS-Frachter „Ark Futura“ (Foto: Anders Gaden)
Rund 500 Tonnen Substanzen für das frühere libysche Waffenprogramm sollen in Deutschland vernichtet werden.
Ein Schiffskonvoi ist mit Chemikalien aus Libyen auf dem Weg nach Deutschland, teilte das dänische Außenministerium jetzt mit. Die Fracht ist bereits am vergangenen Samstag im Hafen von Misrata auf die „Tor Futura“ (Chartername „Ark Futura“) verladen worden.
Der DFDS-Frachter wird gesichert durch das Landungsschiff „Absalon“ der dänischen Marine sowie das britische Landungsschiff „Mounts Bay“ mit rund 200 Soldaten an Bord. „Wir haben die letzten chemischen Waffen aus Libyen entfernt und damit sichergestellt, dass sie nicht in falsche Hände geraten“, sagte Außenminister Kristian Jensen.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Berlin sollen die gefährlichen Substanzen zunächst nach Bremen transportiert werden. Es handle sich dabei um Industriechemikalien zur Herstellung von Nerven- und Hautkampfstoffen für das einst von Ex-Diktator Muammar al-Gaddafi aufgelegte Chemiewaffenprogram. Die Reste lagerten seitdem in der libyschen Wüste.
Die Substanzen sollen schließlich in der bei Munster in Niedersachsen gelegene Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten (Geka) vernichtet werden. Das soll neun Monate dauern.
Libyen hatte bis 2004 ein umfassendes chemisches Waffenprogramm. Die Sicherheitssituation in der Region ist so instabil, dass sich die Reste dieses Programms als Risiko erweisen. Mit Blick auf die instabile Sicherheitssituation in der Region hat das Land die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) um Hilfe bei der Beseitigung der Überreste aus diesem Programm gebeten. So soll verhindert werden, dass chemische Waffen in die Hände der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gelangen. FBi/FB/dpa