LNG-Markt vor Umwälzungen

Der Markt für neue LNG-Tanker könnte vor umwälzenden Veränderungen stehen. Viel wird von der Versorgungsstrategie asiatischer Verbraucher abhängen.

Wenn asiatische Kunden ihren LNG-Bedarf künftig nicht mehr in bisherigem Umfang aus den USA, sondern eher aus Mittelamerika oder Europa decken, wird dies auch den Bedarf an LNG-Tankern für Langstreckenverbindungen verringern. Das ist die Kernaussage des jüngsten „LNG Forecaster Reports“ der britischen Unternehmensberatung Drewry.

Die Ratenentwicklung schätzt das Analysehaus aber weiterhin positiv ein. Da es vor dem Hintergrund der geschilderten Annahmen ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Bedarf und angebotenem Transportraum gebe, liege dies nahe. Drewry bestätigt damit frühere Annahmen und Berechnungen für dieses Segment. Bereits im Sommer hatte das Beratungsunternehmen auf eine im Vergleich zu den Vorjahren ausgesprochen geringe Ordertätigkeit bei Werften hingewiesen (THB 5. August 2016).

Für 2018 werden größere Mengen LNG in den USA erschlossen und exportfähig sein. Etwa 85 Prozent davon sind bereits durch Verträge für asiatische Kunden bestimmt. Drewry unterstellt – auch unter Rückgriff auf die Prognose aus dem Sommer – deshalb einen gesteigerten Bedarf an Transportschiffen. Allerdings habe sich die Marktlage seit Abschluss dieser Verträge erheblich verändert.

Mehr Exporteure

Das Szenario unterstellt nun, dass asiatische LNG-Kunden ihren Bedarf aus anderen Weltregionen decken werden. Dies dürfte für die LNG-Exporteure aus den USA wiederum dazu führen, Flüssiggas in Bereiche der Welt umzuleiten, die über kürzere Distanzen erreichbar sind – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Schiffsmärkte. Gestützt wird die Annahme durch die größer werdende Zahl an LNG-Exporteuren. pk

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