Maersk darf Hamburg Süd übernehmen

Die „Cap San Tainaro“ (9669 TEU) ist Anfang April erstmals in Hamburg abgefertigt worden, Foto: Hasenpusch
Die EU-Kommission hat den Verkauf der Reederei Hamburg Süd an den dänischen Konzern Maersk gebilligt.
Auflage ist allerdings, dass sich Hamburg Süd von mehreren Handelsrouten zurückzieht, teilte Wettbewerbskommissarin Mar gre the Vestager jetzt weiter mit. Sonst hätte der neue Großkonzern dort zu wenig Konkurrenz. Maersk ist weltweit Branchenführer für Containerschifffahrt, Hamburg Süd ist mit rund 190 Schiffen, 6000 Mitarbeitern und einem Umsatz von sechs Milliarden Euro die Nummer neun weltweit.
Maersk will den deutschen Konkurrenten von der Bielefelder Oetker-Gruppe übernehmen. Beide Unternehmen hatten Mitte März einen Kaufvertrag geschlossen. Der Betrag schwankt Schätzungen zufolge zwischen drei und fünf Milliarden Dollar. Am 1. Dezember 2016 hatte Oetker überraschend erklärt, dass sich der Konzern nach mehr als 80 Jahren von der Sparte Schifffahrt trennen will und einen Vorvertrag mit Maersk über den Verkauf der 1871 gegründeten Hamburg Süd einschließlich aller Tochterfirmen abgeschlossen hat.
„Wettbewerb in der Frachtschifffahrt ist unerlässlich für europäische Firmen und für die europäische Wirtschaft insgesamt“, erklärte Vestager. Die Zusagen der beiden Unternehmen stellten sicher, dass dieser Wettbewerb erhalten bleibe.
Konkret soll sich Hamburg Süd aus fünf Konsortien zurückziehen. Dabei geht es um die Verbindungen von Nordeuropa nach Mittelamerika, von Nordeuropa an die Westküste Südamerikas, von Nordeuropa in den Nahen Osten, vom Mittelmeer an die Westküste Südamerikas und vom Mittelmeer an die Ostküste Südamerikas. Die Konsortien teilen sich auf diesen Routen Schiffe und sprechen ihre Kapazitäten, Fahrpläne und Zielhäfen ab. FBi/dpa