Maersk interveniert im Iran

Nach dem Aufbringen eines Frachters im Persischen Golf hat der dänische Reedereiriese A.P. Møller-Maersk vom Iran die Freigabe des Schiffes und die Freilassung seiner Besatzung gefordert.

"Die Aufbringung ist nicht gerechtfertigt", teilte Maersk am Montag nach Treffen eines Konzernvertreters und des dänischen Botschafters in dem Land mit der iranischen Schifffahrtsbehörde mit. Der Iran hatte am vergangenen Dienstag Warnschüsse auf die "Maersk Tigris" im Persischen Golf abgegeben und das Schiff zum Einlaufen in den Hafen von Bandar Abbas gezwungen. Der Iran hält das Vorgehen für legal: Hintergrund sei ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen einer privaten iranischen Firma und Maersk.

2005 hatte die dänische Reederei "Maersk Line" im Auftrag des Unternehmens Container nach Dubai transportiert. Nachdem niemand die Container abgeholt hatte, seien sie nach 90 Tagen von den Behörden entsorgt worden. Die iranische Firma beschuldigte Maersk daraufhin, den Vertrag nicht eingehalten zu haben. Seitdem habe sie laut Maersk versucht, gerichtlich eine Wiedergutmachung zu erstreiten.

Nach einem erst vor kurzem ergangenen Urteil aus Teheran sollen die Dänen dem Unternehmen 3,6 Millionen US-Dollar zahlen. Davon hat die Reederei eigenen Angaben zufolge erst am Donnerstag erfahren. Bis Montagfrüh habe Maersk "noch keine schriftliche Benachrichtigung (Gerichtsurteil, Haftbefehl oder Ähnliches) im Zusammenhang mit der Aufbringung von Maersk Tigris oder dem Fracht-Fall erhalten", hieß es bei dem Konzern.

Der Crew gehe es laut Angaben des Hamburger Unternehmens Rickmers Shipmanagement, das die Besatzung des von Maersk gecharterten Frachters organisiert hat, gut. "Weder ist die Crew bei Maersk Line angestellt noch gehört das Schiff der Maersk Line", hieß es bei Maersk. "'Maersk Tigris' und seine Besatzung sind daher in keiner Weise Teil des Falles, der laut den iranischen Behörden angeblich der Grund hinter der Aufbringung von 'Maersk Tigris' ist." dpa

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