Maersk: Übernahmepläne kurz vor der Umsetzung

Der dänische Reederei-Konzern Moeller-Maersk steht vor spektakulären Übernahmen. Offenbar gilt Maersk auch als favorisierter Kaufinteressent für Hamburg Süd.

Die geplanten Übernahmen betreffen offenbar sowohl das Containergeschäft als auch die Energiesparte. Laut „Wall Street Journal“ verdichten sich die Hinweise, dass Maersk die Reederei Hamburg Süd übernimmt. Die Dänen mit Konzernchef Søren Skou seien am gesamten Geschäft von Hamburg Süd interessiert.

Der Umsatz von Hamburg Süd lag im vergangenen Jahr bei 6,3 Milliarden Euro. Den Wert der Flotte beziffert Vessels Value auf rund 1,4 Milliarden Dollar. Mit dem Schifffahrtsgeschäft der Oetker-Gruppe könnte Maersk die Präsenz im Handel mit Südamerika stärken. Die Gesellschafterversammlung der Oetker-Gruppe wird voraussichtlich in dieser Woche entscheiden, ob sie Hamburg Süd behält oder verkauft. Bislang wollte sich Oetker zu den Spekulationen nicht äußern.

Marktführer Maersk hatte sich zuletzt offen für Übernahmen gezeigt. Es gibt zwei weitere potenzielle Interessenten: CMA CGM kooperiert mit den Hamburgern bereits in einigen Fahrtgebieten, und für Cosco wäre der Südamerika-Verkehr eine ideale Ergänzung.

Verhandlungen mit Dong

Des Weiteren wurde jetzt bekannt, dass Maersk in Verhandlungen mit Dong Energy über eine Zusammenführung des Öl- und Gasgeschäfts steht. Zuvor hatte der dänische Energiekonzern Dong mitgeteilt, seine Offshore-Aktivitäten in den Feldern Öl und Gas zu beenden und sich auf erneuerbare Energien zu konzentrieren (THB 10. November 2016). Ein Verkauf des Öl- und Gasgeschäfts an Maersk würde das entsprechende Geschäftsfeld beim dänischen Mitbewerber auf ein Volumen von rund zehn Milliarden Dollar wachsen lassen. Maersk wird für den angedachten Deal von der Bank of America, Dong Energy von JP Morgan beraten.

Moeller-Maersk will sich aufspalten. Das Transportgeschäft und die Energiesparte sollen künftig als eigenständige Unternehmen agieren (THB 23. September 2016). Damit reagiert der Konzern auf die Gewinnrückgänge der vergangenen Monate. Maersk will das Ölgeschäft bis Herbst 2018 ganz oder in Teilen abspalten. Die Transport- und Logistiksparte soll unter dem Namen „Maersk“ erhalten bleiben. Hier will der Konzern durch Investitionen und Käufe wachsen. Bereits nach dem ersten Halbjahr 2016 hatte Søren Skou als neuer Chef der Maersk-Gruppe eine „strategische Überprüfung“ angekündigt. fab

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