Medizinische Hilfe für kranke Seeleute

An Bord erkrankte Seeleute sind auf schnellstmögliche medizinische Versorgung angewiesen, die zum Teil nur an Land erfolgen kann, Foto: Behling
Trotz ernster und teils sogar lebensbedrohlicher Erkrankungen wird einigen Seeleuten der Zugang zu Häfen und somit zu notwendiger medizinischer Versorgung an Land zum Teil mehr als vier Tage lang verwehrt. Auf derartige „alarmierende Berichte“ weisen jetzt die International Chamber of Shipping (ICS) und die UK Chamber of Shipping hin.
Die Branchenverbände bezeichneten dies als „unentschuldbar“ und „nicht akzeptabel“. In diesem Zusammenhang betonten sie nochmals, dass Besatzungswechsel in Zeiten der Corona-Pandemie von entscheidender Bedeutung sind und dringend vollzogen werden müssen. „Dies gilt insbesondere dann, wenn schwerkranke Besatzungsmitglieder an Bord sind“, betont ICS-Generalsekretär Guy Platten. „Wir rufen Regierungen auf der ganzen Welt auf, jetzt zu handeln“, ergänzt Bob Sanguinetti, Chief Executive der UK Chamber of Shipping.
Die International Chamber of Shipping hat aktualisierte Gesundheitsrichtlinien herausgegeben, um einen angemessenen Umgang mit Seeleuten sicherzustellen, die während der Pandemie mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben. Das 48-seitige Dokument baut auf früheren, im März veröffentlichten Leitlinien auf. Das Papier enthält Empfehlungen zur sicheren Hafeneinfahrt, zu Maßnahmen an Bord von Schiffen zur Bewältigung der mit dem Coronavirus verbundenen Risiken, zur Bewältigung eines Covid-19-Ausbruchs an Bord von Schiffen sowie zur Behandlung anderer medizinischer Fragen einschließlich medizinischer Hilfe für Seeleute in Häfen.
Die Leitlinien sollen an Hafenbehörden weltweit und die Gesundheitsministerien aller Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) übermittelt werden. bek