MSC plant Mega-Order
MSC, die zweitgrößte Container-Linienreederei der Welt, will insgesamt elf neue Megaboxer bestellen. Es handelt dabei um Carrier mit einer Kapazität von jeweils 22.000 TEU, wie aus aktuellen Brokerberichten hervorgeht. Demnach könnten von der Gesamtorder zwei südkoreanische Werften profitieren, meldete der Branchendienst „Tradewinds“. Samsung Heavy Industries solle sechs dieser Einheiten bauen. Weitere fünf würden dann bei der schwer angeschlagenen Dae woo-Schiffbaugruppe entstehen. Das gesamte Investitionsvolumen belaufe sich auf rund 1,5 Milliarden Dollar.
Marktbeobachter hoben hervor, dass sich die Schweizer Reederei in diesem Fall gegen einen Betrieb mit Flüssigerdgas (LNG) entschieden hat. Stattdessen setze das Schifffahrtsunternehmen auf die Abgasreinigung durch Scrubber-Anlagen, um der ab 2020 weltweit in Kraft tretenden Schwefelobergrenze (0,1 Prozent) gerecht zu werden. Damit würde die Containersparte des Konzerns entgegen der Linie des eigenen Kreuzfahrtgeschäfts handeln. MSC Cruises hatte vor einigen Wochen mehrere Luxusliner-Neubauten bestellt, und zwar mit LNG-Antrieb (thb.info 9. Juni 2017).
Außer den Neubauten plane die Container-Reederei auch die Kapazitätserweiterung einiger Bestandsschiffe, heißt es in Branchenkreisen. Dabei stünden 14.000-TEU-Carrier im Mittelpunkt, deren Stellplätze dann für 17.000 Standardcontainer reichen sollen.
In der Tankschifffahrt will derweil der Statoil-Konzern die eigene Flotte erneuern. So hat das Unternehmen jetzt den Bau von bis zu zwei neuen VLGCs (Very Large Gas Carriers) ausgeschrieben. Diese seien nach ihrer Fertigstellung für Charteraufträge von bis zu fünf Jahren Laufzeit angesetzt.
Experten zufolge sei der LNG-Betrieb aber auch in diesem Fall keine Option. Stattdessen sollen die Neubauten mit Liquefied Petroleum Gas (LPG) angetrieben werden. In der VLGC-Schifffahrt wäre das eine Premiere. Das Bunkering mit LPG ist aber kostengünstiger als die Flüssigerdgas-Variante. Grund dafür ist vor allem, dass Flüssiggas, also LPG, einfacher an Bord gelagert werden kann. Verflüssigtes Erdgas, oder LNG, hingegen muss auf unter minus 160 Grad Celsius herunter gekühlt werden. ger