Neues Sicherheitspaket für Fähren

Obwohl sich die Sicherheit auf Fähren in den vergangenen Jahren deutlich verbessert hat, sorgen Havarien wie die der „Norman Atlantic“ oder der „Francesca“ (THB 15. Mai 2015) immer wieder für Diskussionen. Jetzt hat die italienische Klassifikationsgesellschaft RINA ein spezielles Risikomanagement für RoPax-Fähren entwickelt.

Oberste Priorität legt das neue Sicherheitskonzept auf den Feuerschutz, denn auf den Autodecks stehen meist Fahrzeuge mit mehreren tausend Litern Treibstoff. Darüber hinaus sieht es regelmäßige Kontrollen und Instandhaltungsmaßnahmen vor, die sich aus dem jeweiligen Zustand des Schiffes ergeben.

Zum Paket von RINA gehören ebenfalls spezielle Trainings für die Crew, die sowohl präventiv als auch für den Fall von Krisen optimierte Vorgehensweisen an Bord garantieren sollen. Abgerundet wird das Konzept durch ein Risikomanagement für einzelne, individuelle Fehler und den Umgang mit Lebensmitteln sowie mit bakteriologischen Verunreinigungen.

Wie wichtig auch Letzteres ist, zeigte sich in der vergangenen Woche, als 25 Passagiere auf einer Rhein-Kreuzfahrt an einer Virusinfektionen erkrankten. Mehrere Rettungsdienste, Vertreter des Gesundheitsamtes und eine Hygiene-Inspektorin gingen daraufhin in Boppard an Bord der niederländischen „Prinses Christina“ und überprüften die gesundheitliche Lage der Patienten. Da sie den Krankheitsverlauf jedoch als nicht bedrohlich einschätzten, konnten alle Passagiere, auch die Erkrankten, ihre Reise fortsetzen.

„Wir betreuen mehr als 300 Fähren. Dadurch besitzen wir viel Erfahrung und erhalten überdies ein umfassendes Feedback direkt von den Schiffen“, sagt Paolo Moretti, General Manager Marine, RINA Services. Dieses Know-how will die italienische Klassifikationsgesellschaft nun nutzen, um „neue Sicherheitsstandards zu setzen, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen.“

Den ersten Partner dafür hat sie bereits im eigenen Land gefunden. Die Reederei Grimaldi Lines wird das Sicherheitspaket von RINA für ihre 2004 gebaute RoPax-Fähre „Florencia“ (IMO 9287584)nutzen. Diese kann unter anderem Autos und bis zu 954 Passagiere an Bord nehmen.

Das jetzt vorgestellte Konzept hat RINA nach eigenen Angaben im Laufe des vergangen Jahres in Zusammenarbeit mit namhaften Kreuzfahrtanbietern wie Carnival, MSC Cruises und Moby Lines entwickelt. „Unser Risikomanagement-Paket kann den Schiffen, Routen und individuellen Anforderungen des jeweiligen Anbieters flexibel angepasst werden. Es ist einfach im Prinzip, aber komplex in der Praxis“, so Moretti. bre

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