Nicaraguas Regierung hegt offenbar Zweifel an Kanal-Projekt

Angesichts des Stillstands beim geplanten Bau des Nicaragua-Kanals hegt nun offenbar auch die Regierung des mittelamerikanischen Landes Zweifel an dem Megaprojekt. "Der Kanal ist weiterhin eine Versuchung", sagte der Wirtschaftsberater der Regierung, Bayardo Arce, am Donnerstag in einem Fernsehinterview. Diese Formulierung nutzen die regierenden Sandinisten, um etwas Unmögliches zu beschreiben. "Heute ist der Sonnenaufgang nicht mehr nur eine Versuchung", sagte der Rebellenkommandeur Tomás Borge nach dem Sieg der Sandinisten 1979 gegen den Diktator Anastasio Somoza.

Arce ist langjähriges Regierungs- und Parteimitglied sowie einer der engten Vertrauten von Präsident Daniel Ortega. Die Regierung hatte sich für den Bau des Kanals eingesetzt und eine Konzession an das chinesische Unternehmen HKND vergeben. Außer der fast 300 Kilometer langen Wasserstraße sollen zwei Häfen, ein internationaler Flughafen, mehrere Fabriken und eine Freihandelszone entstehen. Allerdings ist seit dem offiziellen Baubeginn Ende 2013 nichts geschehen. Anwohner und Umweltschützer kritisieren das 50 Milliarden US-Dollar (48 Milliarden Euro) schwere Projekt. Bauexperten hegen zudem Zweifel an der Machbarkeit. (dpa)

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