OAM: Projektladungen sind Kerngeschäft

Foto: OAM, OAM-Chef Kai Ottmüller will die Flotte ausbauen
Das Familienunternehmen Otto A. Müller GmbH (OAM) feiert in diesem Jahr 125. Geburtstag.
Im November 1890 gegründet, hat sich die Hamburger Traditionsfirma seit jeher auf den Handel und die Befrachtung von Kohle und Schüttgut spezialisiert. Auch heute noch befindet sich die OAM in Familienbesitz: Mittlerweile lenkt Kai Ottmüller mit zehn Mitarbeitern in der vierten Generation die Geschicke des Unternehmens.
Das Firmenlogo – ein gebeugter Mann mit einem Sack Kohle über der Schulter – stammt noch aus jener Zeit, als der Kohlehandel das Geschäft des Hamburger Betriebs bestimmte. So lautete das erste Firmenmotto nicht von ungefähr „Wir bringen die Kohle in den Keller“. „Seinerzeit war es sonst üblich, die Kohle einfach nur vor die Tür zu schütten“, so Ottmüller.
Doch Kohle ist Vergangenheit. Düngemittel, Streusalz, Konzentrate, Tonerden, Holz, Rohre, Produkte für die Stahlindustrie sowie Projektladungen sind im Bereich Schifffahrt heute das Kerngeschäft des Unternehmens. Das Einsatzgebiet der Massengutfracht beschränkt sich dabei nicht nur auf Europa: Es erstreckt sich vom Nordkap bis zum Schwarzen Meer über die Ost- und Nordsee, die Biskaya, das Mittelmeer und bis ins afrikanische Dakar. Elf Schiffe sind im Auftrag der Reederei unterwegs.
„Nachdem wir die Krise der vergangenen fünf Jahre als selbstständiges Familienunternehmen überstanden haben, wenden wir uns mit neuer Kraft einem weiteren Generationswechsel und dem Ausbau der Flotte zu“, blickt Ottmüller optimistisch in die Zukunft. Die Voraussetzungen dazu seien günstig, die Flotte noch recht jung, und die Partner, mit denen in vertrauensvoller Kooperation die Bereederung der Schiffe gepflegt werde, hätten ihren Generationswechsel bereits vollzogen.
In Ahrensburg bei Hamburg existiert als Handelsbereich ein weiteres Unternehmen der OAM. Die Geschäftsführung teilen sich Jens Ottmüller und Jan Neuber. Die Otto A. Müller Recycling GmbH nimmt seit 15 Jahren eine Brückenfunktion zwischen internationalen Produzenten und Verwendern von Rohstoffen und Nebenprodukten ein. Holzbriketts, Glyzerin, Magnesium – um nur einige zu nennen.
Großen Wert legt die OAM auch auf gute Ausbildung und qualifiziertes Personal. „Bei uns ist es üblich, die Auszubildenden zu übernehmen“, erklärt Ottmüller stolz. Den besonderen Geburtstag feierte die Familie Ottmüller jetzt mit rund 80 Gästen bei einer Barkassenfahrt auf der Elbe. Dabei waren aktuelle und ehemalige Mitarbeiter. FBi