ONE will keine weiteren Mega-Carrier

Ocean Network Express (ONE) will vorerst keine zusätzlichen Mega-Carrier bestellen.

Der im Markt vorherrschenden Entwicklung hin zu immer größeren Containerschiffen werde man also nicht folgen, betonte CEO Jeremy Nixon. „Wir gehören nach der Fusion der Containersparten von NYK, “K” Line und Mitsui OSK Line zu ONE zwar zu den größten weltweit operierenden Carriern, aber den Trend zu 22.000-TEU-Schiffen machen wir nicht mit“, erklärte er vergangene Woche beim 21. Hansa-Forum in Hamburg. Auch nächstkleinere Einheiten, wie die „MOL Triumph“ mit 20.150 TEU, könnten demnach die Ausnahme bleiben. Dabei wurde die „MOL Triumph“ erst in diesem Jahr von Samsung Heavy Industries abgeliefert und war zumindest für einige Wochen nach Kapazität das größte Containerschiff der Welt.

Die Entscheidung sei eng mit der Philosophie des neuen Zusammenschlusses verbunden. Die Schifffahrt dürfe sich nicht am Endkunden vorbei entwickeln. Vor allem nicht auf Konsumgüter-orientierten Routen wie Asien–Europa. „Kunden kaufen heute weniger, aber dafür öfter“, erklärte Nixon. Umso wichtiger sei es, einen konstanten Fluss von ein- und auskommenden Frachtern herzustellen, die zwar weniger Ladung aufnehmen, aber dafür mit höherer Frequenz fahren können.

Nixon ging in seinem Vortrag außerdem genauer auf die neue Unternehmensstruktur von ONE ein. Dabei stellte er auch klar, dass es sich bei ONE trotz Zusammenschluss um ein neues, eigenständiges Unternehmen handelt. Dieses wird in einem Global Head Office in Singapur gesteuert, agiert aber auch durch regionale Hauptsitze in Hongkong, London, Sao Paulo und Richmond im US-Bundesstaat Virginia. Die Holding-Gesellschaft wiederum ist in Japan registriert.

Der Auf- und Ausbau einer eigenen Containerflotte ist laut Nixon bereits angelaufen. ONE stünden heute rund 10.000 TEU zur Verfügung. Weitere würden aktuell in China produziert.

Auf die Rangliste der weltweit größten Containerschiffsreedereien wird der japanische Zusammenschluss ebenfalls sichtbare Auswirkungen haben. Unter Berufung aus Daten vom Juni 2017 schilderte Nixon, dass ONE mit insgesamt mehr als 1,4 Millionen TEU Kapazität Platz sechs belegen wird. Das entspreche einem Marktanteil von rund sieben Prozent. Die gemeinsame Schiffsflotte zähle dann mehr als 250 Einheiten.

Für „The Alliance“ – das Bündnis, das die drei japanischen Reedereien mit Hapag-Lloyd und Yang Ming führen – bedeutet der Zusammenschluss auf dem Papier eine Verringerung der Mitgliedszahl: von fünf auf drei.

ONE soll den operativen, weltweiten Betrieb am 1. April 2018 aufnehmen. Die Fusionspläne waren erstmals im Oktober 2016 angekündigt worden. ger

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben