Produktentankern droht Überbauung

Die Tankschifffahrt steuert auf eine neue Marktphase zu.

Strukturelle Veränderungen in der Branche haben speziell den Produktentankern Aufwind verliehen. Das enorme Flottenwachstum könnte jedoch dafür sorgen, dass sich die Erträge mittelfristig rückläufig entwickeln, erwartet das Beratungsunternehmen Drewry. In dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht 2015 für Produktentanker stellt Drewry fest, dass die Flotte bereits in den vergangenen drei Jahren deutlich gewachsen ist: Insgesamt kam ein Volumen von 11,4 Millionen tdw hinzu. Davon seien 8,2 Millionen tdw darauf zurückzuführen, dass ehemalige Chemikalientanker ins Produkten-Segment wechselten.

Doch angesichts der vielen neu bestellten Produktentanker könnte es bald eng werden. Trotz des weiterhin wachsenden Seehandels im Produkten-Segment sei zu erwarten, dass die Frachtraten in naher Zukunft unter Druck geraten, sagte Drewry-Analyst Nikhil Jain.

Die Stimmung in den Rohöltanker-Segmenten bleibt positiv. Bis zur nächsten OPEC-Sitzung im Dezember sei mit unverändert hohen Fördermengen der Mitgliedsstaaten zu rechnen, prognostiziert die Nord/LB in ihrem kürzlich veröffentlichten Halbjahresbericht. Durch das Ende des Iran-Embargos zeichne sich darüber hinaus mittelfristig noch ein weiterer Angebotsschub ab, der die Ölpreise und auch den Tankersektor beeinflussen werde. Allerdings sollte auch bedacht werden, dass der Iran über eine Flotte von rund 50 Tankern verfügt, die vorrangig im VLCC-Segment zu finden sind. Im laufenden Jahr dürfte deren Wirkungsgrad im Tankersektor aber noch gering bleiben. fab

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