Raten für Kümos geben nach

Charterer haben jetzt mehr Auswahl – zum Sommer hin keine ungewöhnliche Entwicklung, Foto: Hasenpusch
In den europäischen Shortsea-Verkehren für Massengut und konventionelles Stückgut sind die Frachtraten jetzt spürbar rückläufig.
Zusätzlich werden die Reiseergebnisse der Kümos durch steigende Treibstoffpreise belastet. Für 3000-Tonnen-Partien von den Häfen baltischer Staaten zu den Benelux-Häfen sei das Frachtniveau jetzt auf rund 22 Euro pro Tonne gefallen, berichten Schiffsmakler. Das sind rund 20 Prozent weniger als im Januar. Auf den Routen von Großbritannien oder den ARA-Häfen nach Nordspanien und dem westlichen Mittelmeer hätten die Frachten ebenfalls nachgegeben – um 4 bis 7 Prozent in den vergangenen Wochen.
„Es ist auffällig, dass die Zahl der verfügbaren Schiffe über die vergangenen Wochen zugenommen hat und die Charterer jetzt mehr Möglichkeiten zur Auswahl haben“, sagte ein Maklerunternehmen, das mit Büros in England und den Niederlanden vertreten ist. Diese Entwicklung liege allerdings im Rahmen der Erwartungen, weil der Kümo-Frachtenmarkt zum Sommer hin meist schwächer tendiere.
Im Mittelmeer und dem Schwarzen Meer sieht die Lage nicht besser aus. So fiel der Istix-Index für die Shortsea-Raten in der Region bis zum Wochenbeginn um 27 Punkte gegenüber der Vorwoche auf 819 Zähler. Auf Routen aus dem Asowschen Meer und der Ukraine zu den türkischen Schwarzmeerhäfen oder den türkischen Mittelmeerhäfen nach Ägypten seien Frachtabschlüsse gemeldet worden, die um mindestens 8 Prozent unter vergleichbaren Abschlüssen in den vergangenen zwei Wochen lagen.
Da gleichzeitig die Reisekosten aufgrund stark gestiegener Dieselpreise zugenommen haben, sind die Nettoraten der Schiffe deutlich gesunken. Der norwegische Schiffsmakler Norbroker schätzt die Tageserträge von Frachtern mit 3500 tdw Tragfähigkeit im Spotgeschäft auf nur noch 2900 Euro pro Tag – gegenüber 3100 Euro im März. mph/jpn/fab