Reederei Flinter meldet Insolvenz an

Die niederländische Reede rei Flinter hat jetzt Gläubigerschutz für die Gruppe und ihre Schiffseigentumsgesellschaft Flinter Fleet Holding beantragt.

Dem in Barendrecht bei Rotterdam ansässigen Unternehmen war es nicht gelungen, sich mit der niederländischen ING Bank auf eine Anschlussfinanzierung für eine Kernflotte von acht Schiffen zu einigen.

Laut Flinter hat die Bank die Schiffsdarlehen fällig gestellt, ohne der Reederei Zeit für einen Verkauf der Schiffe zu gewähren. Kurz darauf seien auch alle weiteren Kreditlinien des Unternehmens seitens der ING gekündigt worden.

Flinter-Vorstandschef Bart Otto sieht unter den jetzigen Voraussetzungen keine Chancen auf eine Sanierung und rechnet mit einer baldigen Abwicklung der Firma. „Im Augenblick herrscht Chaos“, so Otto. Erste Lieferanten hätten begonnen, sich Zugriff auf Vermögenswerte zu sichern. Zwei Schiffe seien bereits arretiert worden. „Wir sind mit allen beteiligten Parteien in Kontakt, um kurzfristig Lösungen zu finden und die Schäden zu minimieren“, betonte Otto.

Flinter bereedert und befrachtet neben den acht Schiffen der Flotten-Holding mehr als 20 Frachter von anderen Eignern. Das Spektrum reicht von Küstenmotorschiffen bis hin zu Mehrzweckfrachtern, die auf in ner europäischen Routen und in der Transatlantikfahrt eingesetzt werden.

Die Bergung der im Oktober 2015 nach einer Kollision mit einem LNG-Tanker vor Zeebrugge gesunkene „Flinterstar“ (IMO 9243758) war vor Kurzem abgeschlossen worden (THB 5. September 2016). Flinter hatte die 2002 gebaute, gut 8850 Tonnen tragende „Flinterstar“ bereits kurz nach der Havarie zum „total loss“ erklärt. Das 2002 gebaute Schiff war nach Reedereiangaben „gut versichert“. Dem Neupreis von seinerzeit rund 14 Millionen Euro standen Auszahlun gen des Versicherers in Höhe von rund 13 Millionen Euro gegenüber. fab/sr

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