Rotterdam auf Brexit vorbereitet
Rotterdam erlebt als größter europäischer Hafenstandort eine zunehmende Ansiedlung ausländischer Unternehmen. Das sei nicht zuletzt auf den bevorstehenden Brexit zurückzuführen, teilte der Port of Rotterdam jetzt mit. 2018 seien vor diesem Hintergrund elf britische Unternehmen hinzugekommen, bezieht sich die Hafengesellschaft auf niederländische Medienberichte. Insgesamt hätten im vergangenen Jahr 36 internationale Unternehmen für 1430 neue Stellen und Investitionen von 199 Millionen Euro in die Wirtschaft der Stadt gesorgt.
Zur Milderung eines möglichen harten Brexits gab es in dieser Woche eine konzertierte Aktion. Der Hafen betrieb Rotterdam, die Städte Rotterdam und Vlaardingen und der Straßeninfrastrukturbetreiber Rijkswaterstaat haben fünf Abstellorte für Lkw eingerichtet. Hier können Lastwagen vorübergehend abgestellt werden, wenn Zolldokumente für den Seetransport in das Vereinigte Königreich nicht in Ordnung sind, sobald dieses Land aus der Europäischen Union austritt, so der Port of Rotterdam.
Ziel der Aktion: einen möglichen weiteren Aufenthalt infolge zusätzlicher Zollformalitäten bei Fähr- und Shortsea-Terminals zu beschränken und einen möglichst reibungslosen Güterdurchfluss aus dem und in das Vereinigte Königreich zu ermöglichen. Zusätzliche Zollformalitäten sind für Drittländer erforderlich. Sollte sich die bislang feststehende zusätzliche Kapazität als unzureichend erweisen, können weitere Aufnahmegebiete hinzukommen. Von den 54 Millionen Tonnen an Gütern, die jedes Jahr zwischen dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden gehandelt werden, laufen 40 Millionen über den Hafen von Rotterdam.
Port of Rotterdam veröffentlichte jetzt auch den Geschäftsbericht 2018. Der Gesamtumschlag stieg, wie bereits gemeldet, um 0,3 Prozent, der Containerumschlag in TEU um 5,7 Prozent. Das Nettoergebnis ohne Steuern erhöhte sich leicht von 247,3 auf 254,1 Millionen Euro. Der Hafen von Rotterdam trägt mit 45,6 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt der Niederlande bei. fab