Russland macht Zerstörer wieder flott

Der Zerstörer „Nastoychiviyy“ mit Baujahr 1988 wird wieder im Ostseeraum stationiert, Foto: Behling
Im Ostseeraum soll nach knapp sechs Jahren wieder ein einsatzbereiter Zerstörer stationiert werden. Wie der Pressedienst der baltischen Flotte Russlands jetzt mitteilte, soll der Lenkwaffenzerstörer „ Nastoychiviyy“ wieder flott gemacht werden.
Im Hafen von Baltiysk bei Kaliningrad wurde mit den Arbeiten am Schiff begonnen, heißt es. Zunächst soll in diesem Jahr das Antriebssystem des Zerstörers wieder repariert werden. Während der Dockung der „Nastoychiviyy“ soll auch das Unterwasserschiff gereinigt und die Propeller repariert werden. Diese Arbeiten werden auf einer Werft in Kaliningrad von der 33. Schiffsreparatureinheit ausgeführt.
Russland ist seit 2003 der einzige Ostseeanrainer, der Zerstörer in der Ostsee stationiert hat. Bis zum Ende der Sowjetunion waren drei bis vier Zerstörer Bestandteil der baltischen Flotte. Die „Nastoychiviyy“ wurde 1988 auf Kiel gelegt und kam kurz nach dem Ende der Sowjetunion 1992 für die baltische Flotte in Fahrt. Damals wurde das Schiff zusammen mit der ein Jahr älteren „Bespokoniyy“ in der Baltiysk an der Ostsee stationiert. Die mit Flugkörpern ausgerüsteten Zerstörer waren mit 8400 Tonnen Einsatzverdrängung auch die größten Kampfschiffe der baltischen Flotte.
Ab 2010 traten jedoch immer öfter Probleme mit dem Antriebssystem der Schiffe auf. Die Zerstörer der „Sovremeniyy“-Klasse haben einen Dampfantrieb. In vier ölgefeuerten Kesseln wird Wasserdampf für zwei Hochleistungsdampfturbinen erzeugt. Diese Anlagen sollen bis zu 100.000 PS erzeugen und eine Geschwindigkeit von bis zu 33 Knoten ermöglichen. In der Folge der Probleme wurden die beiden Schiffe stillgelegt. Angesichts des Bedarfs an großen Einheiten fiel jetzt der Entschluss zur Reaktivierung der „Nastoychiviyy“. Die Schwester „Bespokoyniyy“ hingegen ist nicht reparabel. Sie wurde im vergangenen Jahr zum Museumsschiff umgerüstet und im Marinehafen Kronstadt bei St. Petersburg verankert. FB