„Schlüsselfertige“ Kriegsschiffe

Ab sofort finden sich die Mehrzwecklandungsschiffe „Vladivostok“ und „Sevastopol“ im Angebot des internationalen Exportmarktes für Kriegsschiffe.

Sie liegen nahezu „schlüsselfertig“ im französischen Hafen St. Nazaire. Die beiden Kampfschiffe waren seit 2011 im Auftrag Russlands in St. Nazaiere und St. Petersburg gebaut worden. Die Krim-Krise und die Sanktionen gegen Russland haben eine Auslieferung der 21.000 Tonnen verdrängenden und 200 Meter langen Schiffe jedoch vereitelt.

Frankreich zahlt in den kommenden Monaten 949,7 Millionen Euro an Russland (THB 10. August 2015). Diese Summe beinhaltet die bereits geleisteten Zahlungen Russlands an die Werft sowie eine Vertragsstrafe für das einseitige Aufkündigen des Vertrags durch Frankreich. Darauf einigten sich Unterhändler der französischen und russischen der Regierung. Diese Summe enthält nach französischen Berichten auch die bereits von Russland geleisteten Anzahlungen. Russland hatte ursprünglich fast 1,2 Milliarden Euro gefordert. Das französische Parlament muss der Zahlung allerdings noch zustimmen. Bis zum Stopp der Übergabeverhandlungen hatte Russland nach eigenen Angaben rund 800 Millionen Euro an Zahlungen an die Werft geleistet.

Der französische Werftkonzern STX Europe sucht nun zusammen mit der französischen Regierung nach einem Abnehmer für die beiden Schiffe der „Mistral“-Klasse. In den kommenden Tagen wird mit der Demontage der bereits installierten russischen Militärausrüstung begonnen. Dafür werden Experten aus Russland nach St. Nazaire fliegen.

Neben den USA und Kanada gelten auch Deutschland, Ägypten, Saudi-Arabien, Malaysia und Indien als potenzielle Kaufinteressenten. Auch ein Einsatz der Schiffe als Kern eines EU-Kampfverbandes ist denkbar. bre/FB

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben