Schuldenerlass für Reederei

Schoeller, Foto: Schoeller Holdings
Die HSH Nordbank will dem Unternehmen des Reeders Heinrich Schoeller rund 800 Millionen Dollar Schulden erlassen.
Die Konditionen werden noch verhandelt, heißt es. Die Reederei und Hamburgs Finanzbehörde äußerten sich nicht dazu. Die seit 1978 in Limassol auf Zypern ansässige Schoeller Holdings hatte zeitweise bis zu 1,5 Milliarden Euro von der HSH Nordbank geliehen. Die Kredite stammen aus den Jahren 2005 bis 2008, also der Zeit unmittelbar vor Beginn der Schifffahrtskrise, als die Bank einen stark expansiven Kurs steuerte.
Die HSH befürchtet ohne diesen Schritt eine Insolvenz des Unternehmens, die noch schädlicher für das Institut wäre. Der Wertverlust der Kredite soll schon eingeplant sein. Den weiteren Geschäften von Heinrich Schoeller soll es indes gut gehen. Die Gruppe beschäftigt weltweit über 14.000 Mitarbeiter.
Die Bank bemüht sich, problematische Schiffskredite loszuwerden. Dafür hat sie in den vergangenen Jahren fünf Milliarden Euro Risikovorsorge gebildet. In dieser Lage sind Schuldennachlässe zu erwarten, soweit sie der Bank Vorteile bringen. Im vergangenen Jahr war ein Schuldenschnitt für den Hamburger Reeder Bernd Kortüm von 547 Millionen Euro bekannt geworden. Fast zeitgleich kam heraus, dass er sich seinerzeit eine gebrauchte Segelyacht für acht Millionen Euro gekauft hatte. Im Falle des Hamburger Reeders Bertram Rickmers, auch er einer der größten HSH-Schuldner, verweigerte das Institut dagegen im Mai den Sanierungsplan. Die Rickmers Holding meldete daraufhin Insolvenz an. FBi