Tanker kollidiert mit „Stena Jutlandica“

Eine schwedische Passagierfähre der Stena Line ist in der Nacht zum Sonntag vor Göteborg mit einem Tankschiff zusammengestoßen. Verletzt wurde dabei niemand.

Die Kollision riss ein mehrere Quadratmeter großes Loch in die Seite der Fähre „Stena Jutlandica“ (IMO 9125944) mit 620 Menschen an Bord. Zu Schaden kam aber niemand, und aus dem Tanker lief auch kein Öl aus.

Die Kollision ereignete sich nahe der Insel Vinga im sogenannten Göteborger Schärengarten. Der Schärengarten besteht aus einer Vielzahl von kleinen Inseln, die der Küste vorgelagert sind.

Obwohl Wasser in das Fährschiff lief, konnte es selbstständig in den Göteborger Hafen fahren. Der dänische Tanker hatte rund 10.000 Tonnen Diesel und Benzin geladen, wie der dänische Rundfunk berichtete.

Schwedens Behörden suchen nun nach der Ursache für den Zusammenstoß. Die schwedische Küstenwache ließ den Tanker durch Taucher auf Beschädigungen unterhalb der Wasserlinie untersuchen. Zur Identität des Tankers machte die Küstenwache keine Angaben. Da es sich aber um ein 11.258 Tonnen tragendes, 2008 gebautes und für Terntank fahrendes Schiff handelt, spricht vieles für die „Ternvind“ (IMO 9425356).

Schwedische und dänische Medien zitieren Niclas Mårtensen, CEO von Stena Line, mit den Worten: „Der Tanker hat uns gerammt, nicht unser Schiff den Tanker.“ Trotzdem wolle er aber den Ermittlungen zur Unfall ursache nicht vorgreifen.

Tryggve Möller, Chef von Terntank, sagte, er sei froh, dass niemand zu Schaden gekommen sei. „Aber es ist zu früh, um über die Ursache des Unglücks zu spekulieren“, so Möller weiter.

„Wir müssen jetzt sehen, wie groß der Schaden insgesamt ist und ob die Lecks an beiden Schiffen nicht noch Schwierigkeiten bereiten könnten“, sagte Kalle Isaksson von der Küstenwache.

Die mit 29.691 BRZ vermessene „Stena Jutlandica“ wurde 1996 bei Van der Giessen-de Noord im niederländischen Krimpen an der Ijssel gebaut. Das Fährschiff kann Passagiere, Fahrzeuge und Züge aufnehmen und verkehrt zwischen Göteborg und dem dänischen Frederikshavn. Bei der gleichen Werft wurde noch ein Schwesterschiff gebaut, die „Isle of Inishmore“, die zwischenzeitlich in der Irischen See verkehrt.

Das Fährschiff ist 184 Meter lang, 29 Meter breit und geht sechs Meter tief. Zugelassen ist es für 1500 Passagiere und 550 Fahrzeuge auf 2100 Meter Ladelänge. Die vier MAN-B&W-9L 40/54-Diesel-Aggregate bringen das Schiff auf eine Maximalgeschwindigkeit von 21,5 Knoten

Die „Stena Jutlandica“ war schon einmal in eine Kollision verwickelt: Am 23. Januar 1998 stieß sie ebenfalls nahe Göteborg mit dem Chemikalientanker „Brevik“ (IMO 7917537) zusammen, der mittlerweile unter dem Namen „Don Gonzalo“ für die Administradora de Naves Humboldt Ltda. fährt und in Valparaiso registriert ist. Auch bei der damaligen Kollision wurde niemand verletzt.

Die „Ternvind“ wurde 2008 bei Dearsan Gemi Insaat ve Sanayii Koll. Sti. im türkischen Tuzla gebaut und ist im dänischen Skagen registriert. Sie ist 129 Meter lang und 19,8 Meter breit. pk

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