The Alliance fixiert geplantes Netzwerk

Foto: Hasenpusch, Montage: DVV
Die neuen Reederei-Bündnisse formieren sich. Jetzt haben die Mitglieder von The Alliance unter Feederführung von Hapag-Lloyd Details für ihre geplanten Dienste bekannt gegeben.
Zum Bündnis zählen neben Hapag-Lloyd die asiatischen Reedereien “K” Line, Mitsui O.S.K. Lines (MOL), Nippon Yusen Kaisha (NYK) und Yang Ming. 240 moderne Schiffe sollen in den Fahrtgebieten Asien/Europa, Nord-Atlantik und Trans-Pazifik inklusive des Mittleren Ostens und des Persischen Golfs/Rotes Meer eingesetzt werden, teilte Hapag-Lloyd am Dienstag mit. Das Netzwerk mit 31 Diens ten wird rund 75 wichtige Häfen in Asien, Nordeuropa, im Mittelmeerraum, Nordamerika, Kanada, Mexiko, Zentralamerika, der Karibik, auf dem Indischen Subkontinent sowie im Mittleren Osten mit schnellen Transitzeiten und vielen Direktanläufen verbinden.
Das Produkt von The Alliance wird acht Dienste im Asien/Europa-Verkehr bieten, inklusive drei Diensten im Mittelmeerraum. Ein spezieller Asien-Dienst wird zudem auf die Kunden im Mittleren Osten ausgerichtet sein. Er wird die wichtigsten Häfen Chinas, Südkoreas und Süd-Ost-Asiens mit Dammam, Jubail und einem weiteren Hub im Persischen Golf verbinden. The Alliance wird zudem 16 Dienste auf dem Pazifik zwischen Asien und Nord amerika anbieten. Sechs Dienste werden den Nordatlantik abdecken – mit vielen wichtigen Häfen in Nordeu ropa, dem Mittelmeerraum, in den USA, Kanada und Mexiko. Der Start von The Alliance ist für April 2017 ge plant, vorausgesetzt dass bis dahin alle relevanten aufsichtsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind.
Die Mitglieder von The Alliance betonen, dass sich das Serviceangebot für alle Verlader in den Ost-West-Verkehren deutlich verbessern werde. Das Produkt zeichne sich durch schnelle Transitzeiten, eine umfangreiche Hafenabdeckung und den Einsatz moderner und hoch effizienter Schiffe aus.
Vergangene Woche hatte bereits die Ocean Alliance ihr Serviceangebot vorgestellt. CMA CGM, Cosco, Evergreen Line und OOCL wollen zusammen 40 Dienste auf den Ost-West-Routen mit etwa 100 Anlaufhäfen betreiben. Die Flotte mit rund 350 Schiffen erreicht eine Gesamtkapazität von 3,5 Millionen TEU. CMA CGM wird als Hauptakteur der Ocean Alliance mit 119 Schiffen und einem Anteil von 35 Prozent die meisten Einheiten stellen. Das Bündnis will ebenfalls im April 2017 starten.
Das Maß aller Dinge bleibt jedoch das Bündnis 2M mit Maersk Line und MSC. Dabei ist allerdings festzustellen, dass selbst Marktführer Maersk Line unter den aktuellen Marktbedingungen nicht kostendeckend fahren kann. Für das dritte Quartal 2016 meldete die dänische Linienreederei erneut einen Verlust von 122 Millionen Dollar, nachdem im Vorquartal ein Minus von 139 Millionen Dollar in den Büchern stand (THB 3. November 2016).
Die Umwälzungen in der Containerschifffahrt führen Akteure zusammen, zwischen denen Bündnisse oder gar Fusionen aufgrund his torisch gewachsener Differenzen lange Zeit nicht für möglich gehalten wurden. Jüngstes Beispiel sind die Fusionspläne der drei japanischen Häuser “K” Line, MOL und NYK, allesamt aus der neu formierten The Alliance. Hapag-Lloyd wieder um hatte erst die Containersparte der chilenischen CSAV übernommen und schließt sich jetzt mit der arabischen UASC zusammen. Mit UASC würde die gemeinsame Flotte deutlich jünger. Außerdem müssten in den kommenden Jahren keine weiteren Investitionen in Megafrachter getätigt werden, denn UASC mit Hauptsitz in Katar verfügt unter anderem bereits über Einheiten mit 18.800 TEU. Das von UASC initiierte Investitionsprogramm wird den Schuldenberg von Hapag-Lloyd auf 7,1 Milliarden Dollar anwachsen lassen. Die Fusion mit UASC soll bis Ende 2016 unterzeichnet und spätes tens bis zum 31. März 2017 vollzogen werden. fab