UNCTAD wagt vorsichtige Wachstumsprognose

Einem aktuellen Branchenbericht der UN-Organisation für Handel und Entwicklung (UNCTAD) zufolge wird der Seefrachtmarkt im kommenden Jahr wieder um 4,8 Prozent wachsen – vorausgesetzt, die Weltwirtschaftsleistung erholt sich. Im „Review of Maritime Transport 2020“-Report warnen die UN-Experten aber auch davor, dass neue Wellen der Corona-Pandemie die Lieferketten und Volkswirtschaften weiter stören und dadurch einen stärkeren Rückgang verursachen könnten.

„Die globale Schifffahrtsindustrie wird bei den Bemühungen um eine nachhaltige Erholung an vorderster Front stehen, da sie für das reibungslose Funktionieren der internationalen Lieferketten von entscheidender Bedeutung ist“, sagte UNCTAD-Generalsekretär Mukhisa Kituyi. „Die Industrie muss ein Schlüsselakteur sein, der dazu beiträgt, die ,Just-in-time-Effizienz‘-Logistik an die ,Just-in-Case‘-Bereitschaft anzupassen“, fügte er hinzu.

Auf dem Höhepunkt der Krise, als der Rückgang des Frachtvolumens eine zusätzliche Herausforderung für das strukturelle Marktungleichgewicht mit sich brachte, hätten die Containerreedereien folgerichtig reagiert: Sie reduzierten die Kapazitäten und senkten die Kosten, um ihre Rentabilität zu wahren. Infolgedessen blieben die Frachtraten trotz der niedrigeren Nachfrage auf stabilem Niveau. Für die Verlader habe diese Strategie hingegen eine starke Einschränkung des Platzangebots für den Warentransport sowie Verzögerungen bei den Lieferterminen nach sich gezogen.

Positiv sei festzuhalten, dass die Digitalisierung der Abläufe in der Schifffahrtsindustrie und den Häfen in der Corona-Krise ein gutes Stück vorangekommen sei, was zur Beschleunigung des internationalen Handels beitrage. Um die vorhandenen Potenziale ausschöpfen zu können, sei es jedoch erforderlich, die digitale Dokumentation weiter zu standardisieren, um die Interoperabilität sicherzustellen. Zugleich müsse bei der Digitalisierung das Augenmerk auf die erhöhten Cyber-Sicherheitsrisiken gerichtet werden, da digitale Angriffe Lieferketten und Dienstleistungen im globalen Seehandel lahmlegen könnten. bek/ben

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