USA finanzieren LNG-Terminal in Panama

Für den zunehmenden Verkehr nach dem Kanalausbau soll LNG als Treibstoff angeboten werden, Foto: Behling
Die USA wollen einer der wichtigsten Akteure im internationalen Geschäft mit Flüssigerdgas (LNG) werden. Am Panamakanal stärkt das Land hierfür seine Position.
Die US-Handels- und Entwicklungsbehörde TDA hat jetzt der Kanalbehörde Panamas einen Zuschuss für die Planung und den Bau eines LNG-Terminals gewährt. Mit der Fertigstellung des Kanalausbaus im kommenden Jahr hofft Panama auf einen Boom mit LNG: Zum einen sollen LNG-Tanker dann verstärkt die mittelamerikanische Passage befahren. Zum anderen soll für Schiffe mit LNG-Antrieb oder Hybrid-Motoren die notwendige Infrastruktur vorgehalten werden.
„Schon jetzt müssen wir LNG als Dienstleistung anbieten und kapitalisieren“, sagte Manuel Burrón Garcia von der Kanalbehörde dem THB. „Zudem wollen wir einen Terminal bauen, der den Import von LNG nach Panama ermöglicht“, so Garcia weiter.
Die USA als ehemaliger Betreiber des Kanals unterstützen dieses Vorhaben, zumal die Regierung unter Präsident Barak Obama das Ziel ausgegeben hat, weltgrößter LNG-Exporteur zu werden und so den Vereinigten Arabischen Emiraten, die diese Position bisher innehaben, den Rang abzulaufen.
„Wir freuen uns, dass die Kanalbehörde mit der TDA kooperiert, um dem Ausbau auch eine nachhaltige Komponente beizufügen“, sagte Kevin O’Reilly, Chargé d’Affaire bei der TDA, der den Vertrag über die finanzielle Unterstützung der USA jetzt zusammen mit Jorge L. Quijano, CEO und Verwaltungschef der Kanalbehörde, unterzeichnet hat. „Durch die in absehbarer Zeit erfolgte Fertigstellung des Ausbaus können wir uns nun auf neue Dienstleistungen und Wachstumfelder entlang des Kanals konzentrieren“, sagte Quijano weiter. „Mit Hilfe der TDA werden wir den Markt erkunden und Kundenwünsche evaluieren können“, so der Kanalchef bei der Unterzeichnung.
Mit einer entsprechenden Studie sollen vor allem Kapazitäten für die LNG-Terminals berechnet und Standorte entlang des Kanals erkundet werden. Der Terminal soll dabei sowohl als maritimer Dienstleister auftreten als auch den Energiebedarf des Kanals selbst mit speisen.
Dem jüngsten Haushaltsentwurf der US-Regierung zufolge wollen die USA bis 2019 rund 7,1 Milliarden US-Dollar in LNG-Projekte investieren, um die CO2-Emissionen zu senken. Einer der Kernpunkte dabei ist, den Schiffbau massiv zu subventionieren: Sowohl LNG-Tanker als auch LNG-basierte Schiffe sollen bei US-Werften gebaut werden. Die US-Regierung will auf diesem Weg die nationale Handelsflotte wieder aufbauen. Zudem sollen die weltweiten LNG-Terminals unter US-Kontrolle stehen. pk