Wettpumpen am Ölmarkt

Der Kampf um Marktanteile im Ölgeschäft spitzt sich weiter zu. Das Opec-Kartell mit Saudi-Arabien in der Führungsrolle produziert weiter auf Hochtouren und macht so der US-Konkurrenz das Leben schwer. Doch Amerika hält dagegen – US-Firmen fördern inzwischen so viel Öl wie seit 1971 nicht mehr. Die Vereinigten Staaten haben Saudi-Arabien und Russland als weltgrößter Energieproduzent überholt.

Einige Marktbeobachter sehen die USA bereits als Sieger im Wettpumpen. „Dank des technischen Fortschritts sieht die US-Schieferölindustrie einem langen Boom entgegen“, meint Mark Mills vom Manhattan Institute. Die Fracking-Firmen könnten wie die saudische Konkurrenz bei Ölpreisen von unter 20 Dollar pro Barrel profitabel werden. „Zu den Überraschungen des Halbjahres zählt, wie robust sich die US-Ölförderung zeigte“, sagt Frank Klumpp, Analyst der Landesbank Baden-Württemberg. Das könnte sich aber ändern, wenn die Ölpreise nicht wieder steigen. Absicherungsgeschäfte gegen sinkende Ölpreise laufen aus, Anleihen werden fällig, neue Schulden teurer.

Steigende Ölpreise wären die Rettung, doch darauf deutet derzeit wenig hin. „In Anbetracht des vorhandenen Überhangs am Ölmarkt halten wir einen deutlichen Preisanstieg vorerst für unwahrscheinlich“, heißt es im jüngsten Marktausblick der Großbank Unicredit. Mit der Aussicht auf einen Abschluss des Atom-Deals zwischen dem Westen und dem Iran, der dessen Ölexporte steigen lassen würde, fielen die Preise zuletzt sogar auf den tiefsten Stand seit April. dpa/fab

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