Wilson EuroCarriers verjüngt die Flotte

Die „Wilson Volos“ (ex „Gerhard G.“) im NOK auf der Reise von Polen nach Dünkirchen (Foto: Hasenpusch)
Rege Aktivitäten gibt es bei Wilson EuroCarriers, einer der bedeutendsten Reedereien in der europäischen Massengutfahrt.
Das Unternehmen aus dem norwegischen Bergen hat weitere Minibulker von deutschen Eignern längerfristig in Zeitcharter genommen, den ersten von drei neuen eigenen 2600-Tonnern von einer chinesischen Werft in Dienst gestellt und Alttonnage an Käufer aus der Region Eastmed/Black Sea abgegeben. Aktuell umfasst die Wilson-Flotte nun 79 eigene und 33 gecharterte Einheiten mit Tragfähigkeiten zwischen 1500 und 8350 Tonnen.
Die Neuzugänge in der Charterflotte kommen von der Reederei Gerdes in Haren/Ems, die nun insgesamt fünf Einheiten bei Wilson beschäftigt hat. Nach „Birgit G.“ und „Heinz G.“, die schon seit dem ersten Halbjahr 2016 als „Wilson Dalvik“ und „Wilson Dunkirk“ für die Norweger im Einsatz sind, wurde kürzlich als dritter 3800-Tonner vom Typ „Damen Combi Freighter“ die „Carolin G.“ geliefert und in „Wilson Dale“ umbenannt. Auch für zwei seiner drei 2010 und 2011 von einer chinesischen Werft gelieferten 6050-Tonner hat Josef Gerdes jetzt einen Zeitchartervertrag mit Wilson EuroCarriers abgeschlossen: „Gertrud G.“ und „Gerhard G.“ erhielten die neuen Namen „Wilson Varna“ und „Wilson Volos“.
„Wilson Bergen“ heißt der Ende 2016 in Nordeuropa eingetroffene erste von drei fluss- und kanalgängigen Neubauten, die Wilson im Juli 2015 bei der WuXue JianDa Shipyard im chinesischen Hubei zum Stückpreis von nur 3,25 Millionen Euro kontrahiert hatte. Das unter der Flagge von Barbados fahrende 1904-BRZ-Schiff ist 87,90 Meter lang, 11,45 Meter breit und trägt auf 4,10 Metern Maximaltiefgang 2619 Tonnen. Im 61,60 Meter langen Laderaum können 3389 Kubikmeter Schüttgut befördert werden. Die vom Bureau Veritas klassifizierte „Wilson Bergen“ kommt beladen auf eine Reisegeschwindigkeit von neun Knoten.
Einen Gesamterlös von rund 2,24 Millionen Dollar erzielte Wilson beim Verkauf von vier 1976/78 gebauten Bulkern der 6000-Tonnen-Klasse. „Wilson Malo“ ging für 750.000 Dollar an Rumänen, die das Schiff als „Black Sea S“ unter der Flagge von Moldawien betreiben. Interessenten aus Albanien übernahmen die „Wilson Riga“ für 520.000 Dollar und brachten sie mit dem neuen Namen „Envi“ unter die kongolesische Flagge. Nach Sierra Leone umgeflaggt wurden die für 450.000 Dollar veräußerte „Wilson Rouen“ (neuer Name „Mody M.“) und die mit 518.500 Dollar bewertete „Wilson Rough“ (jetzt „Sea Scanner“). Deren Käufer sollen in Ägypten oder dem Libanon ansässig sein. Mit „Wilson Reef“, „Wilson Ross“ und „Wilson Rye“ stehen derzeit noch die letzten drei 6000-Tonner mit den Baujahren 1975 und 1976 zum Verkauf.
Von ihrem eigenen Liniendienst Euro Container Line (ECL), der Rotterdam und Hamburg/Bremerhaven mit West- und Mittelnorwegen verbindet, hat sich die Reederei Wilson im August 2016 getrennt. Er wurde für 2,5 Millionen Euro an Sam skip Multimodal BV (Rotterdam) veräußert. Die in diesem Verkehr beschäftigten, Wilson-eigenen Feedercarrier „ECL Commander“ (381 TEU) und „ECL Challenger“ (390 TEU) nahm Sam skip für drei Jahre in Charter. Auch das seit längerem für ECL fahrende Charterschiff „Berta“ (645 TEU) von der Reederei MC Schiffahrt bleibt für Samskip zwischen Hamburg und Norwegen im Einsatz. ED/fab