Wrack in 4500 Metern Tiefe

Die „El Faro“ hatte Container, Pkw, Trucks und Trailer an Bord, Foto: TOTE MARITIME
US-Ermittler haben Wrackteile des in einem Hurrikan mit 33 Besatzungsmitgliedern vermissten Frachters „El Faro“ vor den Bahamas entdeckt.
Die in mehr als 4500 Metern Tiefe gefundenen Teile ge hören zu dem 241,02 Meter langen und 28,05 Meter breiten Containerschiff, das vor vier Wochen im Hurrikan „Joaquin“ in Seenot geraten war, bestätige die Behörde für Transportsicherheit NTSB. Die Küstenwache hatte bereits ein schwer beschädigtes Rettungsboot, Trümmer und eine Leiche gefunden, ihre Suche dann aber eingestellt.
Ein Schlepper der US-Marine hatte die Gegend um die letzte bekannte Position von „El Faro“ mit Sonargeräten abgesucht. Nun soll ein mit einer Videokamera ausgestattetes, ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug helfen, den Datenschreiber zu bergen. Bei gutem Wetter soll dieser Einsatz innerhalb der kommenden zwei Wochen abgeschlossen werden.
Der Kontakt zu dem unter US-Flagge fahrenden Frachters war während des Hurrikans abgebrochen. Das Schiff war auf dem Weg von Florida in die puerto-ricanische Hauptstadt San Juan.
Präsident Barack Obama hatte den Familien der 33 Besatzungsmitglieder sein Beileid ausgesprochen. Mindestens zwei dieser Familien fordern von der US-Reederei Schadenersatz in Millionenhöhe, weil „El Faro“ ihrer Ansicht nach nicht seetüchtig war.
Das 1975 bei der Sun Shipbuilding & Drydock Co. gebaute Schiff mit einer Tragfähigkeit von 17.915 Tonnen und einer Containerkapazität von 820 TEU war für die Sea Star Line in Jacksonville im Einsatz. Bis 1988 lief der Frachter als „Puerto Rico“ und bis 2005 als „Northern Light“. FBi/dpa