Zahlreiche Ablieferungen in 2015

Die Reederei erhöht ihr Transportvolumen – bald soll das erste 20 000-TEU-Schiff kommen, Foto: Hasenpusch

R. Saadé, Foto: Klingsieck
CMA CGM blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 zurück.
Die französische Linienreederei steigerte ihren Nettogewinn im vergangenen Jahr um 43 Prozent auf 583 Millionen Dollar. Der Konzernumsatz legte um 5,3 Prozent auf 16,7 Milliarden Dollar zu.
Getragen wurde das Ergebnis von der wachsenden Transportmenge: 12,2 Millionen TEU beförderte CMA CGM 2014. Das sind 8,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor, als 11,3 Millionen TEU zusammenkamen. Vor allem die Ost-West-Liniendienste hätten die historische Bestmarke ermöglicht, teilte die Reederei mit.
Auch die Flotte wächst: Im vergangenen Jahr erhöhte sich Zahl der Schiffe von 428 um vier Prozent auf 445. Da die Neubauten immer größer werden, stieg die vorhandene Kapazität noch stärker: um knapp sechs Prozent auf 1648 Millionen TEU.
„Wir sind schwungvoll ins neue Jahr gestartet und bekräftigen unsere weiteren Wachstumsziele“, sagte Rodolphe Saadé, Vizepräsident der CMA CGM Group. Er verwies dabei auf den Start des Bündnisses „Ocean Three“, dass die Franzosen im vergangenen Jahr mit China Shipping Container Lines (CSCL) und United Arab Shipping Company (UASC) geschlossen hatten. Außerdem nannte Saadé den Anlauf neuer Häfen und das expandierende Geschäft mit weiteren Dienstleistungen in der Schifffahrt, beispielsweise in der Logistik, im Inlandstransport und für Hafen-Terminals.
Für dieses Jahr erwartet die Reederei ein Wachstum in der Containerschifffahrt von fünf Prozent, basierend auf der Annahme, dass die US-Wirtschaft kontinuierlich zulegt und sich die Aussichten für Europa verbessern. Gleichwohl blieben geopolitische Unsicherheiten. In ihre eigene Flotte werden die Franzosen in diesem Jahr sechs 18 000-TEU-Containerschiffe übernehmen, von denen CMA CGM drei auch in den eigenen Besitz nehmen wird. Hinzu kommen zwölf 9400-TEU-Einheiten mit langfristigen Charterverträgen und drei unternehmenseigene 2100-TEU-Guyanamax-Frachter.
Die 9400-TEU-Einheiten sind Teil einer Serie von 28 bestellten Containerschiffen, von denen bislang acht übernommen wurden. Die weiteren Ablieferungstermine reichen bis ins dritte Quartal 2016. Zu den Vorteilen der neuen Carrier zählt die Reederei den geringeren Schadstoffausstoß und die hohe Zahl an Reefer-Anschlüssen. Mit der koreanischen Werft Hyundai Heavy Industries hatte CMA CGM vor kurzem eine Absichtserklärung für den Bau von drei 20 500-TEU-Containerschiffen unterzeichnet. Der Preis liegt nach Brokerberichten bei 145 Millionen Dollar. Die Ablieferung ist für 2017 anvisiert. Vor kurzem hatte MOL als erste Reederei einen Carrier jenseits der 20 000-TEU-Marke bestellt. Die Allianz-Versicherung warnt vor einem nächsten Sprung bei den Schiffsgrößen. Grundsätzlich stelle sich die Frage, ob nach einer Kapazitätssteigerung von mehr als 80 Prozent innerhalb von zehn Jahren das Risikomanagement nicht neu überdacht werden müsse, gibt der Versicherer zu bedenken. fab