Zuversicht für die Zukunft

Die Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) hat erstmals in einer groß angelegten Studie Aussteller und Besucher der Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft nach ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung gefragt.

Der SMM Maritime Industry Report zeigt, dass die Branche zuversichtlich in die Zukunft blickt – und welche Themen sie bewegen. Ausgewertet wurden die Angaben von mehr als 2500 Teilnehmer aus 69 Ländern, der Großteil davon in führenden Positionen der maritimen Wirtschaft.: Der Report den die HMC als Veranstalter der SMM mit dem Marktforschungsunternehmen ‚mindline‘ durchgeführt hat, zeichnet ein umfassendes Stimmungsbild der Branche. „Unsere erste umfassende Branchenstudie liefert wertvolle Impulse für die Ausrichtung der nächsten SMM im September 2018“, sagt Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der HMC. Die maritime Wirtschaft habe zwar eine schwierige Phase durchlebt, wolle aber die Zukunft aktiv gestalten. „Wir nutzen die Ergebnisse, um die SMM selbst, aber auch die begleitenden Fachkonferenzen noch stärker auf die Bedürfnisse der Branche auszurichten“, so der Messechef. Knapp zehn Monate vor ihrer Eröffnung ist die SMM (4. bis 7. September 2018) nahezu komplett ausgebucht. „Das unterstreicht ihren Rang als Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft und zeigt, wie hoch die Unternehmen gerade in turbulenten Zeiten die Bedeutung von persönlicher Begegnung, fachlichem Input und unmittelbar erlebtem technologischen Fortschritt einschätzen“, so Aufderheide.

Das Profil der Teilnehmer bildet einen umfassenden Branchenquerschnitt ab:

• Rund drei Viertel (74 Prozent) sind SMM-Besucher, ein Viertel (24 Prozent) Aussteller.

• Knapp jeder fünfte (19 Prozent) Befragte ist bei Reedereien tätig, 13 Prozent bei einem Werftunternehmen, der Großteil (67 Prozent) bei einem Zulieferunternehmen.

• 72 Prozent der Teilnehmer bekleiden in ihrem Unternehmen eine Führungsposition, rund zwei Drittel (65 Prozent) treffen allein oder im Team Investitions-Entscheidungen.

Erstmals wurde auf Basis der Umfrage-Ergebnisse der „Maritime Industry Score“ berechnet, der die Geschäftserwartungen von Reedereien, Werften und Zulieferunternehmen abbildet. Dabei wurde ein Wert von 54,6 Punkten erreicht, wobei die Schifffahrt mit 33,2 Punkten deutlich hinter dem Schiffbau (47,1 Punkte) und der Zulieferindustrie (61,9 Punkte) zurückbleibt. Die Zahl spiegelt das Verhältnis von positiven und negativen Wachstumserwartungen wider. Der auffällig positive Wert zeigt, dass die Branche Licht am Ende des Tunnels sieht. Hoffnung gibt es auch bei den Reedern. Offensichtlich werden die Wachstumsaussichten von einem Teil der Akteure optimistisch eingeschätzt, die Bereitschaft zu Investitionen steigt. Das macht ein Ergebnis der Umfrage deutlich: So halten es 20 Prozent der befragten Entscheidungsträger für sehr wahrscheinlich und weitere 12 Prozent für wahrscheinlich, dass sie innerhalb der kommenden zwölf Monate neue Schiffe bestellen werden. „Das ist insbesondere deshalb erstaunlich, weil der Wert weit über dem üblichen Erneuerungsbedarf der Flotte liegt“, kommentiert Dr. Max Johns, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder.

Auf einem Feld herrscht für die Schifffahrtsbranche bereits akuter Handlungsbedarf: Als Folge des Inkrafttretens der Ballastwasserkonvention der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation Anfang September 2017, wollen 54 Prozent der befragten Reedereimanager ihre Schiffe mit entsprechenden Anlagen nachrüsten.

Strengere Umweltregularien bringen auch Bewegung ins Thema Schiffsantrieb. Neben herkömmlichen Brennstoffen rückt dabei LNG immer stärker in den Fokus der Branche. Für 44 Prozent der Befragten ist Flüssigerdgas die erste Wahl, wenn sie über künftige Orders nachdenken. Auch Hybridlösungen in Kombination mit Marinediesel stehen hoch im Kurs. „An der maritimen Energiewende geht kein Weg vorbei. Die zunehmenden Bestellungen und Nachrüstungen zeigen, dass sich LNG mehr und mehr durchsetzt. Die Zukunft der emissionsarmen Schifffahrt hat längst begonnen“, sagt Dr. Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik. Auch die Zulieferindustrie räumt LNG mit 49 Prozent die größten Chancen ein.

Ebenfalls hoch im Kurs steht das Thema „Autonome Schifffahrt“: 36 Prozent der Reedereiverantwortlichen sehen darin die Zukunft der Handelsschifffahrt. 90 Prozent der Befürworter glauben, dass ein Einsatz unbemannter Schiffe schon in 20 Jahren zum Alltag gehören wird. FBi

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