Zweifel an Flotten-Programm

Der designierte US-Präsident Donald Trum hat ein umfangreiches Flottenbauprogramm angekündigt. Diplomaten und Ökonomen haben aber Zweifel an der Umsetzung.

Mit dem Leitwort „Make America great again“ hat Donald Trump viele US-Wähler zur Stimmabgabe für seine Person bewegen können. Gemäß dieser Maxime hat der gewählte Präsident nun schon angekündigt, nach seinem Amtsantritt einen großes Flottenbau- und Modernisierungsprogramm aufzulegen. So soll die US Navy von derzeit 272 Schiffen auf 350 Einheiten aufgestockt werden. Ältere Schiffe sollen innerhalb von fünf Jahren modernisiert werden.

Trumps Ankündigung hat selbst bei US-Werften zu eher verhaltenen Reaktionen geführt. Vor allem an der Finanzierbarkeit eines solchen Vorhabens bestehen offenbar Zweifel. Während die staatlichen Marinewerften nicht unbedingt den Marktmechanismen unterliegen, hat die auf Reparaturen und Modernisierungen spezialisierte private Werftindustrie einen anderen Fokus.

Die Regierung des scheidenden Präsidenten Barak Obama hatte in den vergangenen zwei Jahren vor allem die Wiedereinflaggung in die USA und damit den Neuaufbau einer US-Handelsflotte forciert. Private Werften hatten in diesem Zusammenhang vor allem auf Aufträge für Spezialschiffe gehofft.

US-Medien zitieren mehrere Schiffbauunternehmen, die fürchten, dass mit dem gewaltigen Aufrüstungsprogramm zu viele Ressourcen gebunden werden könnten, um notwendige private Aufträge abarbeiten zu können. Zudem sei die Lage auf den internationalen Rohstoffmärkten so komplex, dass auch die Versorgung mit Stahl schwierig werden könnte.

In der politikwissenschaftlichen US-Zeitschrift „The Diplomat“ werden zudem Zweifel laut, ob eine Flotte in der angestrebten Größe die anstehenden Aufgaben der Navy wahrnehmen könnte. Vielmehr sei eine Diversifizierung auf Spezialmarineschiffe notwendig. Dies sei bis 2019 sogar machbar, so „The Diplomat“ weiter.

Der Beraterkreis um Donald Trum veranschlagt für den Flottenausbau rund 100 Milliarden US-Dollar. „Das könnte in den kommenden Jahren riesige Haushaltsdefizite erzeugen“, sagte der Ökonom Todd Harrison vom Center for Strategic and International Studies, einer unabhängigen Denkfabrik in Washington. pk

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