Zwölf Piraten schuldig gesprochen

Die 1988 als „Oaxaca“ gebaute „MSC Jasmine“ wurde im Januar 2013 Ziel eines Angriffs (Foto: MSC)
Vor der ostafrikanischen Küste kommt es wegen der starken Militärpräsenz kaum noch zu Piratenübergriffen. Und auch die juristische Aufarbeitung macht Fortschritte.
Ein Berufungsgericht auf der südostafrikanischen Insel Mauritius hat jetzt zwölf Männer der Piraterie für schuldig erkannt und damit ein Urteil der ersten Instanz aufgehoben. Konkret ging es um den Überfall auf den 2073-TEU-Frachter „MSC Jasmine“ (IMO 8420907) am 5. Januar 2013. In der ersten Instanz wurden die Männer freigesprochen. Das Gericht hatte damals Zweifel an ihrer Beteiligung am Überfall auf das unter zypriotischer Flagge fahrende Schiff.
Der Kapitän der „MSC Jasmine“ hatte damals einen Notruf abgesetzt, demzufolge sein Schiff von Piratenbooten attackiert werde. Die privaten Sicherheitsteams an Bord konnten ein Aufentern des Frachters verhindern. Die im NATO-Einsatz befindliche Fregatte „USS Halyburton“ und die französische Fregatte „FS Surcouf “ konnten – mit Unterstützung deutscher Luftaufklärung – die zwölf Piraten schließlich festnehmen. Sie wurden an die Regierung von Mauritius überstellt.
Das anschließende Gerichtsverfahren war das erste, das nach dem Abkommen zwischen der EU und Mauritius über die Strafverfolgung von Piraten in den Gewässern vor Somalia abgeschlossen wurde. Ein ähnliches Abkommen gibt es auch mit der Regierung der Seychellen.
"Bayern" greift Piraten auf
Die juristische Aufarbeitung macht unterdessen Fortschritte. Im April verurteilte ein französisches Gericht sechs Somalier zu Haftstrafen bis zu 15 Jahren für den Überfall auf die Yacht „Tribal Kat“ im September 2011. Die Piraten waren damals von der Besatzung der deutschen Fregatte „Bayern“ festgenommen worden.
Ein Sprecher der EU-Anti-Piraten-Mission begrüßte jetzt die aktuellen Urteile: „Sie zeigen, dass es sich nicht lohnt, Schiffe zu überfallen. Das Urteil wirkt weit nach Afrika hinein.“ pk