75 Kreuzfahrtschiffe mit Abgasreinigung

Das grüne Projekt Ecoship aus Japan (THB 18. Mai 2016) soll auf der SMM vorgestellt werden (Foto: IWSA)
Die Kreuzfahrtindustrie hat in den vergangenen Jahren mehr als eine Milliarde US-Dollar in innovative Umwelttechnologien investiert.
Das teilte der Fachverband CLIA (Cruise Lines International Association) jetzt mit.In einer erstmals vorgelegten Zwischenbilanz heißt es: Mehrstufige Abgasreinigungssysteme, die unterschiedliche Emissionen gleichzeitig behandeln können, werden bereits verwendet. Neben den Neubauten rüsten Reedereien auch bestehende Schiffe derzeit und in naher Zukunft mit den neuen technischen Standards aus. „Europaweit sind bereits 75 Kreuzfahrtschiffe mit Abgasreinigungssystemen im Einsatz“, betont Helge Grammerstorf, National Director von CLIA Deutschland. „Natürlich geben wir uns nicht damit zufrieden. Aber das Aus- und Nachrüsten von Kreuzfahrtschiffen mit anspruchsvoller Umwelttechnologie ist technisch aufwendig und zeitintensiv. Zudem fallen beträchtliche Investitionskosten an. Rund acht bis zehn Millionen Euro kosten die Abgasreinigungssysteme pro Schiff“, so Grammerstorf.
Eine vielversprechende Lösung ist LNG (Liquefied Natural Gas) als emissionsarme Treibstoffalternative für Kreuzfahrtschiffe. Vorteil von LNG: Schadstoffe wie Schwefeloxide oder Rußpartikel entstehen gar nicht erst. Die ersten Schiffe mit LNG-Antrieb wurden in Auftrag gegeben. CLIA-Mitgliedsreedereien werden in den kommenden Jahren rund acht Milliarden US-Dollar in LNG-betriebene Luxus liner investieren. Eine weitere Möglichkeit ist umweltfreundliche Versorgung mit Landstrom in Häfen. So können die Schiffe während der Liegezeit ihre Motoren abstellen. Europaweit erfüllten bereits 52 Kreuzfahrtschiffe die Voraussetzungen dafür. Dazu konnte der Treibstoffverbrauch von Kreuzfahrtschiffen pro Passagier in den vergangenen 20 Jahren um bis zu 70 Prozent reduziert werden. Auch die jüngsten Maßnahmen der Kreuzfahrtindustrie zur Emissionsminderungen zeigen Wirkung: Seit der Senkung der Schwefelgrenzwerte für Schiffskraftstoffe von 1,0 Prozent auf 0,1 Prozent im Jahr 2015 – innerhalb der Emission Control Areas (ECA) in Nord- und Ostsee – wurde, laut einer von der Naturschutzorganisation NABU in Auftrag gegebenen Untersuchung, 2015 eine deutliche Verbesserung der Luftqualität in Häfen und Küstengebieten gemessen. FBi