75 neue Luxusliner bis 2026 geordert

Der europäische Kreuzfahrtsektor erweist sich weiter als Jobmotor: 2015 generierte dieser Bereich 360.000 direkt und indirekt Beschäftigte.

Darauf weist die Deutschland-Sparte des international tätigen Kreuzfahrtverbandes Clia in einem Marktreport hin. Innerhalb eines Jahres erhöhte sich damit die Mitarbeiterzahl um gut 11.000 Arbeitnehmer, die direkt mit dem Cruise-Segment verbunden sind.

Die Strahlkraft dieser seit Jahren von satten Zuwachsraten bestimmten Indus trie geht jedoch über die Beschäftigtenzahl hinaus. Bezogen auf das Berichtsjahr 2015 erzielte die Cruise-Branche einen Wirtschaftsbeitrag von gut 41 Milliarden Euro allein in Europa – eine Zunahme um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für Pierfrancesco Vago, Chairman von Clia Europe und Executive Chairman von MSC Cruises, sind „Kreuzfahrten nicht mehr wegzudenken“. Sie würden vielmehr „zukünftig noch mehr Europäer begeistern und Wirtschaftswachstum generieren“, ist Vago überzeugt. Allerdings: Auf diese Branche warteten jede Menge Her ausforderungen.

Dazu gehört zum Beispiel, dass die weiter zunehmende Nachfrage nach Seereisen auch über eine entsprechende Schiffskapazität abgebildet werden kann. Ein Blick in die Reedereien, aber auch die Auftragbücher der Werften offenbart: Es wird kräftig in neue Schiffe investiert. Demnach werden bis 2026 nach heutigem Stand allein durch europäische Reedereien 75 neue Schiffe in Dienst gestellt. Der Schwerpunkt der Bautätigkeiten liegt dabei eindeutig in Europa bei den etablierten Werften wie Fincantieri, der Meyer-Werft-Gruppe mit ihren Fertigungsstätten in Deutschland und Finnland sowie STX France.

Ein weiterer Punkt: Der Branchenverband Clia setzt sich mit Nachdruck dafür ein, dass das „geschäftsfreundliche Umfeld gesichert und der derzeitige EU-Visa-Kodex reformiert wird“ – mit dem Ziel, „dass mehr ausländische Touristen zu einem Besuch in Europa motiviert werden können“.

Auch das ist ein Aufgabengebiet: eine einheitlichere Anwendung der EU-Umweltgesetze, um so Marktstörungen zu vermeiden.

Für 2015 weist der Verband für Europa insgesamt 6,6 Millionen Kreuzfahrtreisende aus, ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei traten gut 6,12 Millionen Passagiere ihre Reise in europäischen Häfen an, eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent.

Unter Berücksichtigung des geografischen Faktors begannen die meisten Kreuzfahrtreisen in Europa in italienischen Häfen. 32,7 Prozent der Passagiere gingen hier an Bord. Es folgten spanische Häfen mit einem Marktanteil von 20,9 Prozent, Großbritannien mit 17,3 Prozent, Deutschland mit 9,6 Prozent, Frankreich mit 5,1 Prozent sowie Griechenland und Dänemark mit jeweils über drei Prozent.

Den Titel „Cruise-Europameister“ teilen sich 2015 Briten und Deutsche gleichermaßen mit einem Marktanteil von jeweils 27 Prozent. In der Länderrangfolge schließen Passagiere aus Italien mit 12,3 Prozent, Frankreich mit 9,3 Prozent sowie Spanien mit über sieben Prozent auf. Der Rest verteilt sich 2015 auf Seereisende aus den verschiedenen europäischen Staaten. Im Vergleich zum Welt-Kreuzfahrtmarkt entfallen inzwischen 28,4 Prozent aller Schiffsreisenden auf Europäer. In absoluten Zahlen waren das im Berichtsjahr gut 23,2 Millionen Passagiere. EHA

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