Ältester aktiver Cruiser auf Stippvisite

Begegnung der besonderen Art: Die „Astoria“ passierte jetzt im Hamburger Hafen den Cruise-Neubau „Mein Schiff 6“, Foto: Eckardt
Die „Astoria“ bleibt auch 69 Jahre nach ihrer Werft ablieferung aktiv.
Der Veteran entstand bereits 1948 und gilt als ältestes aktives Kreuzfahrtschiff der Welt. Aktuell ist der Cruiseliner für den französischen Anbieter Rivages du Monde im Einsatz und präsentierte sich kürzlich zunächst in Hamburg, dann in Travemünde und in Rostock. Den älteren Einwohnern dort dürfte das Schiff noch als die frühere „Völkerfreundschaft“ für verdiente Urlauber aus der DDR bekannt sein.
Mit einer Länge von 160 Metern, 21 Meter Breite und maximal 550 Passagieren an Bord gehört die „Astoria“ heute zu den kleineren Kreuzfahrtschiffen. Sie entstand ursprünglich als „Stockholm“ für den Transatlantikverkehr zwischen Schweden und Amerika. Am 25. Juli 1956 kollidierte sie nach dem Auslaufen aus New York mit der italienischen „Andrea Doria“, einem gut doppelt so großen italienischen Luxusliner, der nach dem Unglück mit schwerer Schlagseite sank. 51 Menschen kamen dabei ums Leben. Die stark beschädigte „Stockholm“ konnte nach New York zurückkehren und wurde repariert. Ab Anfang 1960 verkehrte sie als „Völkerfreundschaft“ des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) für Kreuzfahrten. Bis zu ihrem Verkauf 1985 waren jeweils bis zu 568 Passagiere bei den zahlreichen Reisen an Bord, die bis nach Kuba führten.
1992 erfolgte ein kompletter Umbau, bei dem nicht viel mehr als der stabile, zum Teil genietete Rumpf erhalten blieb. Aus Stabilitätsgründen wurde beim Umbau auch noch eine Ducktail angebaut. Nach den Veränderungen verkehrte das Schiff zwischenzeitlich als „Italia Prima“, „Valtura Prima“, „Caribe“, „Athena“ und zuletzt „Azores“ und kam so auch für Charterreisen für den ein oder anderen deutschen Seereiseveranstalter wie Phoenix Reisen und Ambiente Kreuzfahrten zum Einsatz. CE/fab