Aida Cruises: LNG Treibstoff der Zukunft

Flüssigerdgas (LNG) wird sich nach Einschätzung der Rostocker Kreuzfahrtreederei Aida Cruises als Schiffstreibstoff der Zukunft durchsetzen.

Insgesamt werden für den Aida-Mutterkonzern Carnival Corporation derzeit sieben Schiffe gebaut, die später mit dem Kraftstoff fahren sollen, sagte Aida-Sprecher Hansjörg Kunze jetzt auf der Rostocker Neptunwerft. Zwei davon sind für Aida bestimmt und werden an den Meyer-Werft-Standorten in Papenburg und Rostock gefertigt.

Mit der „AIDAnova“ (IMO 9781865) will Aida 2018 das weltweit erste Kreuzfahrtschiff in Dienst stellen, das ausschließlich mit verflüssigtem Erdgas betrieben wird. Die Maschinensektion war von der Neptunwerft und dem Motorenhersteller Caterpillar in Rostock gebaut und vor einem Monat nach Papenburg ausgeschifft worden (thb.infi 25. September 2017).

Hintergrund der Milliarden investition sind unter anderem neue Umweltvorschriften für die internationale Schifffahrt. Ab 2020 dürfen Schiffe auf hoher See nur noch Treibstoff mit einem Schwefelgehalt von 0,5 Prozent statt bisher 3,5 Prozent verbrennen oder müssen alternativ die Abgase vom Schwefel reinigen. LNG ist emissionsarm und gilt daher als umweltfreundlich.

Da mit der Carnival Corporation der weltweite Kreuzfahrt-Marktführer auf LNG setze, sei das grundlegende Henne-Ei-Problem des Kraftstoffs gelöst, sagte der Beauftragte der Unionsfraktion für maritime Wirtschaft, Rüdiger Kruse, auf der Werft. Denn international fehlt es noch an der nötigen Hafeninfrastruktur zum Betanken der Schiffe. In Zukunft könne sich jedoch kaum ein Kreuzfahrthafen mehr erlauben kein LNG anzubieten, solange er nicht riskieren will, dass die LNG-Kreuzfahrer andere Ziele vorziehen.

Die Bundesregierung fördere bei Neubauten bis zu 40 Prozent der LNG-bezogenen Kosten, sagte Kruse. Dafür würden insgesamt 30 Millionen Euro bereit stehen, ohne dass eine Kofinanzierung durch die Länder erfolgen müsse (thb.info 30. August 2017). Auch die Aida-Neubauten aus Papenburg und Rostock würden auf diesem Weg gefördert. Konkrete Summen wurden aber nicht genannt. Neben Kruse informierte sich auch der Vorsitzende der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern der Unionsfraktion, Eckhardt Rehberg, über die LNG-Neubauten auf der Werft. dpa/fab

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