Aida Cruises steckt Kurse für die Flotte ab

Augenblick: Die Schiffe der Aida Cruises haben einen hohen Wiedererkennungswert, Foto: Arndt
Das ursprünglich für das Ganzjahresangebot innerhalb der Hamburg-Le Havre-Range konzipierte und in Japan gebaute Kreuzfahrtschiff „AIDAprima“ wird ab 2019 auch für Ostseereisen zum Einsatz kommen.
Im Frühjahr 2016, nach mehr als einjähriger Verzögerung in Hamburg in Dienst gestellt, war die bei Mitsubishi gebaute und der „Hyperion“-Klasse zugeordnete „AIDAprima“ (IMO 9636955) zunächst im Rahmen des Einwochen-Cruise-Konzepts in Nordwesteuropa unterwegs. Inzwischen hat die Rostocker Reederei nicht nur das ebenfalls mit Verspätung abgelieferte, baugleiche Schwesterschiff „AIDAperla“ (IMO 9636967) in ihre Flotte integriert. Die zum Carnival-Konzern gehörende Reederei hat auch den regionalen Einsatzrahmen dieser beiden Schiffe angepasst. So fährt die „AIDAprima“ derzeit beispielsweise im Rahmen einer einwöchigen Kreuzfahrtreise rund um die Kanaren und Madeira.
Ab Sommer 2019 soll das Passagierschiff dann gemeinsam mit der 2007 gebauten „AIDAbella“ (IMO 9362542) sowie der 2009 übernommenen „AIDAluna“ (IMO 9334868) von Kiel aus zu Seereisen aufbrechen. Die Verlegung der „AIDAprima“ nach Kiel bedeutet dann auch, dass dieser Ostseehafen ebenfalls den Einstieg in das LNG-Zeitalter vollzieht. Denn die Reederei ist im Rahmen ihres Umweltkurses bestrebt, dass die für die Energieerzeugung benötigten Hilfsaggregate während der Hafenliegezeiten mit dem umweltfreundlicheren Flüssigerdgas versorgt und betrieben werden. Es wird mittels Tank-Lkw direkt an das Schiff angeliefert. Die se Form der Kraftstoffübergabe hat sich inzwischen in den verschiedenen Häfen, die der Luxusliner bislang ansteuerte, als Routine-Operation eingespielt. Im Hamburger Hafen, für den Aida Cruises weiterhin ein Großkunde ist – 2018 werden von den geplanten 220 exakt 90 auf Aida entfallen – gehört die Rostocker Reederei auch zu den Pionieren auf dem Gebiet der alternativen Energieversorgung für Cruise-Liner während der Hafenliegezeiten. Das schließt die Nutzung von LNG im Rahmen der Truck-to-ship-Operation am Cruise Terminal Steinwerder (CC 3) ebenso mit ein wie der Energiebezug über die stationäre Landstromanlage am Cruise Terminal Altona (CC 2).
Für die beiden Schwesterschiffe „AIDAprima“ und „AIDAperla“ sieht es in ihren Einsatzregionen während der Wintersaison derzeit so aus: Im Rahmen der achttätigen Kanaren-Madeira-Rundreise wird LNG bislang nur im Hafen von Funchal bezogen. Dabei kommt ebenfalls ein Tank-Lkw zum Einsatz.
Die derzeit im westlichen Mittelmeer operierende „AIDAperla“ wird mit LNG in Barcelona und in Marseille versorgt, auch hier mittels Tanklastzug. Was die Reiserouten- und damit auch Flotten- und Häfenplanung der Reederei für Nordeuropa betrifft, zeichnen sich für 2019 verschiedene Neujustierungen ab. Dazu gehört beispielsweise, dass die von Rostock aus geführte Reederei ihre Präsenz in der Ostsee ab 2019 Jahr weiter ausbauen wird.
So sollen künftig von den rund 200 Anläufen in deutschen Häfen weit über 100 von Kiel und Rostock-Warnemünde aus begonnen werden. Bislang hatte die Reederei in dem unter Kreuzfahrttouristen sehr beliebten Fahrtgebiet den Großteil der Reisen ab Kiel und Warnemünde mit zwei Schiffen der „Sphinx“-Klasse im Sommer angeboten. Sie umfasst insgesamt sieben Einheiten, die zwischen 2005 und 2013 auf der „Hauswerft“ von Aida Cruises, der Papenburger Meyer Werft, entstanden. Sie bieten Platz für 2500 Passagiere. Typschiff ist die „AIDAdiva“ (IMO 9334856). EHA/FB