AIDA eröffnet Cruise-Saison im NOK
Mit einer Höhe von 38 Metern über Wasserlinie ist die „AIDAcara“ gerade noch NOK-tauglich (Foto: Behling)
Auf dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) kam es jetzt gleich zu einer doppelten Premiere.
So feierte Manuel Pannzek seine erste Kanalpassage überhaupt als Kapitän des 1996 abgelieferten Kreuzfahrtschiffes „AIDAcara“. Gleichzeitig läutete er damit auch die diesjährige Cruise-Saison im NOK ein – wenngleich mit leichter Verspätung. Eigentlich hatte die „AIDAcara“ schon am 9. April über die Schleuse Kiel-Holtenau die Passage beginnen sollen. Doch die angemeldete Durchfahrt wurde aufgrund einer Sturmwarnung für die Nordseeküste kurzfristig gestrichen. Stattdessen ging es per Ausweichroute von Kiel nach Bergen über das Skagerrak.
Im jüngsten Anlauf herrschte dann doch freie Fahrt, sodass der Cruiser durch die Südschleuse nach Brunsbüttel und von dort aus weiter über die Nordsee Kurs auf Oslo nehmen konnte.
Auf der langen Liste der jährlichen NOK-Passagen, immerhin rund 30.000 Einträge, konnte so also die erste Cruise-Durchfahrt 2017 erfolgreich abgeschlossen werden. Bis zum 14. Dezember sollen aktuellen Planungen zufolge 77 weitere folgen. Die Zahl der Durchfahrten bleibt im Vergleich zu 2016 also stabil. Der in den vergangenen Jahren notierte Abwärtstrend ist für den Moment gestoppt, nachdem die Zahl der Kreuzfahrtpassagen seit 2010 um fast ein Drittel zurückgegangen ist. Ursachen sind nach Beobachtung der Schiffsmakler Sartori & Berger und der UCA United Canal Agency die seit Jahren rückläufigen Zahlen von kleineren Kreuzfahrtschiffen in der Ostsee sowie die gerade 2013 bis 2015 sehr langen Wartezeiten vor den Schleusen in Brunsbüttel.
Für die großen Cruise-Neubauten stellen außer den engen Kurven zwischen Kiel und Königsförde vor allem die zehn Hochbrücken, die nur eine Höhe von maximal 40 Metern über der Wasserlinie erlauben, entscheidende Hindernisse dar. Die 38 Meter hohe „AIDAcara“ ist damit also gerade noch geeignet. Das 193 Meter lange und knapp 31 Meter breite Kreuzfahrtschiff ist jedoch die einzige Einheit der Rostocker Reederei, die den Kanal passieren kann.
Ein nächstes Cruise-Highlight im NOK könnte die „Viking Sky“ werden. Am 27. April soll der bei Fincantieri entstandene Neubau die Durchfahrt Richtung Ostsee beginnen. FB/ger
