„AIDAnova“: LNG-Sektion ist auf dem Weg
Die LNG-Tank-Sektion des neuen Kreuzfahrtschiffes „AIDAnova“ hat jetzt in nur einer Stunde sicher die Holtenauer Nordschleuse passiert.
An dem spektakulären Manöver waren der niederländische Schlepper „Multratug 4“ und der deutsche Schlepper „Bugsier 4“ beteiligt. Die Passage war vorher zusammen mit der Schlepperreederei Bugsier und der Firma Nautitec aus Leer simuliert worden. In Abstimmung mit der Kieler Schiffsmaklerei Sartori & Berger war die Durchfahrt durch Schleswig-Holstein vorbereitet worden. Die große Herausforderung: Die Schiffssektion ist mit 42 Metern genau so breit wie die Nutzbreite der Schleuse.
Der Schleppverband war mit einer Geschwindigkeit von zwölf Kilometern in der Stunde unterwegs. Die 6200 Tonnen schwere Sektion wurde dabei von „Multratug 4“ mit seinen beiden MaK-Motoren des Typs 8M25 mit zusammen 7200 PS gezogen. Am Heck schob „Bugsier 4“. In Brunsbüttel war dann aber vorerst Schluss. Im Landeshafen legte der Verband vor der Weiterfahrt eine Pause ein. Für die Überfahrt von Brunsbüttel bis zur Emsmündung war die Wettervorhersage für den Montag zu schlecht. Die Sektion wird jetzt am Mittwoch in der Emsmündung erwartet.
Es handelt sich dabei um das zweite bei Neptun gebaute Rumpfteil der neuen „AIDAnova“. Im ersten Rumpfteil waren die vier MaK-Motoren montiert. In dem zweiten Rumpfteil befinden sich die drei LNG-Tanks und die Stabilisatoren. Die Tanks sollen später das verflüssigte Erdgas als Treibstoff aufnehmen. Zwei der Tanks haben jeweils eine Länge von knapp 35 Metern, einen Durchmesser von 8 Metern und ein Fassungsvolumen von jeweils 1550 Kubikmetern. Ein dritter, kleinerer Tank mit einem Durchmesser von 5 Metern ist 28 Meter lang und hat ein Fassungsvolumen von 520 Kubikmetern. Bei einer Füllung soll das Kreuzfahrtschiff damit 14 Tage fahren können.
Die Tanksektion und die zuvor im Oktober über-führte Maschinenraumsektion wurden bei der Neptun Werft in Rostock gebaut und sollen bei der Meyer Werft in Papenburg mit den übrigen Blöcken des Neubaus verschweißt werden. Aida Cruises stärkt mit dem Bau der Maschinenraum-Module auf der Neptun Werft in Rostock und der Investition in die vier Dual-Fuel Motoren von Caterpillar die regionale Zusammenarbeit. Insgesamt investiert die Reederei knapp eine Milliarde Euro in den Neubau.
In einem Jahr soll dieser als Flaggschiff von Aida Cruises zur Jungfernfahrt von Hamburg zu den Kanarischen Inseln auslaufen. Die „AIDAnova“ wird das erste Kreuzfahrtschiff mit einem Antrieb aus vier Dual-Fuel-Motoren des Typs MaK M46C sein, die überwiegend mit verflüssigtem Erdgas angetrieben werden.
Sechs weitere Schiffe dieses Typs sind für verschiedene Reedereien der Carnival-Gruppe bei der Meyer Werft in Papenburg und in Turku bestellt. Sie sollen für die Reedereien Costa, P&O und Carnival in Fahrt kommen. Die Indienststellung des baugleichen Schwesterschiffs für Aida ist im Frühjahr 2021 geplant. Diese Einheiten sind mit einer Größe von 180.000 BRZ und mit 2600 Kabinen für bis zu 6000 Passagiere ausgelegt. FB/fab