„AIDAprima“: Halbzeit bei Überführung

Die „AIDAprima“ ist 300 Meter lang und bietet an Bord Platz für bis zu 3300 Passagiere, Foto: Behling
Die „AIDAprima“, das neue Flaggschiff der Reederei AIDA Cruises, hat jetzt den Golf von Aden erreicht – und damit rund die Hälfte ihrer fast 11.000 Seemeilen langen Überführungsreise von Nagasaki nach Hamburg bewältigt.
Am Sonntagabend soll der 300 Meter lange und mit 125.000 BRZ vermessene Neubau den Suezkanal erreichen. Die Ankunft in Hamburg ist für den 21. April geplant.
Die „AIDAprima“ hatte unter dem Kommando von Kapitän Detlef Harms am 14. März die Bauwerft in Nagasaki verlassen und eine Woche später zunächst in Singapur festgemacht. Dort wurden Proviant und Ausrüstung übernommen. Anschließend ging es weiter nach Salalah im Oman, wo das Kreuzfahrtschiff am Dienstag einen eintägigen Stopp einlegte. Der Aufenthalt dort diente der Versorgung des Schiffes, wie Reederei-Sprecher Hansjörg Kunze bestätigte. In Salalah hat die „AIDAprima“ bis zum Abend Treibstoff aus einem Tanker übernommen und ist um Mitternacht zu dem wohl gefährlichsten Abschnitt der Reise aufgebro chen.
Denn von dem omanischen Hafen aus nahm Kapitän Harms direkt Kurs auf das Seegebiet, in dem es seit 2006 immer wieder Piratenüberfälle gibt, den Golf von Aden. Allerdings wurde dort zum Schutz der Schifffahrt ein gesicherter Korridor für Handels- und Kreuzfahrtschiffe eingerichtet. Der sogenannte Internationally Recommanded Transit Corridor (IRTC) führt bis in die Meerenge Bab al-Man dab zwischen Dschibuti und dem Jemen. Entlang dieses Korridors patrouillieren gegenwärtig Kriegsschiffe verschiedener Nationen, darunter befinden sich neben je einem Verband der EU und der NATO auch Einheiten aus Japan, China und Indien.
Die Fregatte „Bayern“ der Deutschen Marine ist dort Flaggschiff der EU-Operation „Atalanta“. Das Kommando über den EU-Verband hat der Kieler Flottillen admiral Jan C. Kaack (THB 30. März 2016).
Die „AIDAprima“ wird den IRTC zusammen mit anderen Handelsschiffen passieren und dann von Bab al-Mandab ins Rote Meer einlaufen. Am Dienstag hatte die „AIDA bella“ auf ihrer Reise von Salalah zum Suezkanal diese Route bereits problemlos absolviert.
Vom Suezkanal aus setzt die „AIDAprima“ ihre Fahrt in Richtung Nordeuropa fort. Dabei stehen Zwischenstopps in Spanien, Portugal und in den Niederlanden auf dem Programm, ehe Hamburg am 21. April den feierlichen Erstanlauf erlebt. Für den 23. April ist in der Hansestadt dann ein Treffen mit der kleineren Schwester „AIDA mar“ geplant. Die Taufe der „AIDAprima“ erfolgt am 7. Mai im Rahmen des Hafengeburtstags vor den Landungsbrücken. bre/FB