Brandschutzübung bei der Meyer Werft

Bei der Brandschutzübung kam die Hubrettungsbühne der Werkfeuerwehr zum Einsatz, Foto: Meyer Werft
Kühlen Kopf bei einer heißen Angelegenheit bewahren: Das galt für die rund 100 Einsatzkräfte die jüngst an einer Brandschutzübung auf der Meyer Werft teilnahmen.
Wie die Werft berichtete, fand die Maßnahme in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Papenburg-Untenende und Papenburg-Obenende, der Technischen Einsatzleitung des Landkreises Emsland, der internen Werkfeuerwehr sowie Sanitätern der Meyer Werft „auf einem im Bau befindlichen Kreuzfahrtschiff statt“.
Nach THB-Recherchen handelt es sich dabei um die 324 Meter lange und 41 Meter breite „Norwegian Bliss“ (Ablieferung April 2018), das bereits 13. Schiff, das die Werft für die Reederei Norwegian Cruise Line (NCL) baut. Mit seiner Größe von 167.800 BRZ wird es nach seiner Fertigstellung rund 4000 Passagieren Platz bieten.
Und so sah das Szenario der Übung aus: Auf Deck 11 kam es zu einem Feuer mit starker Rauchentwicklung in einer Kabine. Die angrenzenden Räumlichkeiten wurden daraufhin von der Feuerwehr auf vermisste Personen durchsucht. Hierzu mussten die Kabinen geöffnet werden, um sie mit Hilfe von Wärmebildkameras zu überprüfen. Nach der Kontrolle wurden die Räumlichkeiten entsprechend gekennzeichnet, damit die nachfolgenden Einsatzkräfte keine wertvolle Zeit bei der Rettung durch einen Doppelt- oder gar Mehrfach-Check verlieren.
Im Laufe des Einsatzes kam es zusätzlich auf Deck 10 und 11 zu einer starken Hitzestrahlung und Verqualmung, so dass es Mitarbeitern in den Bereichen nicht möglich war, diese sicher zu verlassen. Deshalb wurden sie von den Einsatzkräften mit Hilfe von Fluchthauben aus den Gefahrenbereich gerettet.
Martin Eggengoor, Leiter Unternehmenssicherheit bei der Meyer Werft, zog anschließend eine positive Bilanz: „Das Zusammenspiel der beteiligten Kräfte hat wie bei den vergangenen Übungen auch dieses Mal gut funktioniert. Der Schwerpunkt der Übung war die Suche eingeschlossener Menschen im Gefahrenbereich. Ebenso wurde die Brandbekämpfung, die Evakuierung des Schiffes, die Versorgung der Verletzten und die Kommunikation über das digitale Betriebsfunknetz trainiert“. Brandschutzübungen dieser Art werden auf der Meyer Werft regelmäßig durchgeführt, um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten.
Die Meyer Werft wurde 1795 gegründet und ist in siebter Generation in Familienbesitz. Derzeit hat der Betrieb rund 3300 Beschäftigte. Das Unternehmen ist aktuell mit dem Bau von 16 Kreuzfahrtschiffen sowie Fähren und Gastankern an den drei Standorten Papenburg, Rostock und Turku (Finnland) ausgelastet (thb.info 15. November 2017). bre