Bremerhaven plant 111 Cruise-Anläufe für 2018
In Bremerhaven beginnt am Freitag die Cruise-Saison 2018 an der Columbuskaje.
Als erstes Schiff macht die „Saga Sapphire“ der britischen Gesellschaft Saga Cruises auf dem Rückweg ihrer Silvesterreise fest. Insgesamt stehen für dieses Jahr 111 Anläufe von 19 Kreuzfahrtschiffen auf dem Programm des Columbus Cruises Terminals (CCCB). Das sind zwar nur 15 Abfahrten mehr als im Vorjahr. Doch aufgrund der zunehmenden Größe der Schiffe steigt die Zahl der abgefertigten Passagiere um fast 50 Prozent. Rund 245.000 Passagiere werden für dieses Jahr in Bremerhaven erwartet – ein neuer Rekord.
Zwar reichen diese Zahlen nicht an die drei großen deutschen Cruise-Häfen – Rostock-Warnemünde, Hamburg und Kiel – heran, wurden doch allein in Rostock im Jahr 2017 rund 892.000 Seereisende gezählt (thb.info 27. Dezember 2017). Doch das Wachstum in Bremerhaven zeigt, dass der Bedarf für das CCCB vorhanden ist. Dafür hat das Land als Eigner des Terminals, aber auch der Terminalbetreiber in den vergangenen Jahren in die Modernisierung des Terminals und in die Logistik investiert. Dazu zählen neue Parkplätze in Terminalnähe für selbst anreisende Gäste.
Allein Tui Cruises kommt 2018 mit vier Schiffen an die Weser und sorgt bei 24 Abfahrten für rund 100.000 Gäste. So wird – neben „Mein Schiff 4“, „Mein Schiff 5“ und der neuen „Mein Schiff 1“ – allein „Mein Schiff 3“ 14-mal festmachen. Auch Costa Kreuzfahrten kommt wieder nach Bremerhaven, zwar mit der im Vergleich zur „Costa Magica“ etwas kleineren, 2680 Passagiere fassenden „Costa Mediterranea“. Dafür sind die Italiener mit zwei weiteren Abfahrten im Vergleich zum vergangenen Jahr an der Weser.
Phoenix Reisen aus Bonn als langjähriger Kunde an der Columbuskaje schickt die komplette Flotte – „ Albatros“, „Amadea“, „Artania“ und „Deutschland“ – bei 44 Abfahrten in Richtung Nordland, Ostsee und Spitzbergen. Das sind acht Reisen mehr als im Sommer 2017. Allein die „Albatros“ übernimmt 15 Abfahrten. Am 25. Juli werden nach zwei Jahren wieder alle vier Phoenix-Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig an der Pier liegen.
Insgesamt siebenmal werden internationale Schiffe an der Columbuskaje festmachen, darunter die neue „Seabourn Ovation“ von der amerikanischen Seabourn Cruises, die „Azamara Journey“ von Azamara Cruises und die 2000 Passagiere fassende „Marella Discovery“ der britischen Tui-Tochter Marella Cruises.
Aida Cruises wartet für das kommende Jahr mit einer Überraschung auf. Im Katalog für 2019 werden drei Abfahrten der „Aidacara“ von Bremerhaven nach Grönland im August 2019 angeboten. Damit wäre dann auch der größte und letzte deutsche Kreuzfahrtanbieter in Bremerhaven angekommen.
Sanierungskonzept liegt vor
Um die Kunden langfristig an Bremerhaven zu binden, sind mittelfristig erhebliche Investitionen notwendig. Dafür liegen jetzt Pläne des Hafenbetreibers Bremenports vor, die Investitionen von rund 100 Millionen Euro erfordern. Um die zum Teil mehr als 80 Jahre alte Kaje zu sanieren, werden rund 75 Millionen Euro benötigt. Nach den aktuellen Plänen soll 25 Meter vor der bestehenden Kaje eine neue Kaje in die Weser gerammt werden, um mehr Aufstellfläche für Warenanlieferungen der immer größer werdenden Schiffe zu schaffen. Zudem sollen rund 25 Millionen Euro in den Umbau des alten Columbusbahnhofs fließen. Bremenports will dabei Teile der alten Fahrgastanlage, die noch aus den 1960er Jahren stammen, durch einen mehrgeschossigen Bau mit dem Projektnamen „Cruise Tower“ ersetzen. Sollte das Land Bremen die Pläne bestätigen, wären noch mindestens zwei Jahre für weitere Detailplanungen zu berücksichtigen, so dass die Umsetzung frühestens 2020 beginnen könnte. CE/fab