Bremerhaven träumt vom Cruise-Schub

Cruise-Standort mit Chancen: Bremerhaven mit seinem Columbus Cruise Center, Foto: Scheer
Zu den bereits auf dem deutschen Kreuzfahrtmarkt etablierten Hafen standorten Hamburg, Rostock und Kiel gesellt sich mit Bremerhaven ein weiterer Passagierhafen, der vom Wachstum im Cruise-Segment profitieren will.
Dabei hat die Seestadt sehr wohl eine lange Tradition auf dem Gebiet der Passagierschifffahrt vorzuweisen. Die Columbuskaje sah etwa bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges viele große Passagierschiffe. Bremerhaven profitierte zudem ab den 1950er Jahren von der auflebenden Passagierfahrt im Besonderen zwischen Europa und Nordamerika. Doch das ist Geschichte.
Inzwischen erlebt der Standort an der Außenweser – das Columbus Cruise Center – in Sichtweite zu den großen Containerterminals an der Bremerhavener Stromkaje einen kräftigen Nachfrageschub. Die wichtigen Anbieter von Kreuzfahrten sind dabei bestrebt, so etwas wie „dedicated ports“ für sich zu entwickeln. Für Bremerhaven interessieren sich dabei besonders intensiv Unternehmen wie Costa oder TUI Cruises ebenso wie der deutsche Anbieter Phoenix Reisen.
Das gesteigerte Interesse aus dem Markt spiegelt sich auch in den Abfertigungszahlen wider: Bis Ende 2019 werden rund 260.000 Passagiere in Bremerhaven erwartet und damit gut 30.000 mehr als 2018. Und noch eine Zahl, die zeigt, wie rasant die Entwicklung voranschreitet: 2016 wurden 161.000 Seereisende abgefertigt.
„Bremerhaven ist ein klassischer Start- und Endpunkthafen für die Passagiere“, berichtet Nils Schnorrenberger, Geschäftsführer der Bremerhavener Wirtschaftsförderung BIS.
Damit der Standort weiter wachsen kann, muss aber investiert werden. Das will die Hafengesellschaft bremenports auch. Sie plant einen neuen Multifunktionsbau und will zudem die sogenannte Columbus-Halbinsel konzeptionell weiterentwickeln.“ EHA