Briten schlagen Deutschland-Kurs ein

Nach einem Umbau bei Blohm + Voss Repair ist die „Braemar“ inzwischen 195 Meter lang (Fotos: Eckardt)




Norddeutsche Hafenstädte stehen bei den Briten trotz Brexit hoch im Kurs. Deshalb nimmt die Kreuzfahrtreederei Fred. Olsen Cruises mit Sitz in Ipswich (UK) in diesem Jahr auch Kurs auf Flensburg, Lübeck, Hamburg und Bremen.
So machte der 195 Meter lange Kreuzfahrer „Braemar“ (IMO 9000699), nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr, jetzt mit über 700 Passagieren am Wandel-Getreideterminal in Bremen-Gröpelingen fest. Der Anlauf fand im Rahmen einer Zehn-Nächte-Kreuzfahrt zu vier deutschen Hafenstädten an der Ost- und Nordsee statt, die die Reederei unter der Bezeichnung „German Waterways“ anbietet.
Die unter Bahamas-Flagge fahrende „Braemar“ wurde 1993 bei der spanischen Werft Union Naval de Levante für die Crown Cruise Line als „Crown Dynasty“ gebaut. Bei seiner Ablieferung war der Luxusliner 163,8 Meter lang. 2001 erwarb Fred. Olsen Cruises das Schiff und ließ es 2008 bei der Hamburger Werft Blohm + Voss Repair um eine 31,20 Meter lange Mittschiffssektion verlängern, die seinerzeit von der damaligen Bremerhavener Schichau Seebeck Ship yard GmbH gefertigt wurde. Heute bietet der 195 Meter lange Cruiser bis zu 929 Gästen auf sieben Passagierdecks Platz.
Das Columbus Cruise Center Bremerhaven (CCCB) übernahm bei der Abfertigung der „Braemar“ in Bremen wieder den Sicherheitsdienst, teilte Veit Hürdler, Geschäftsführer vom CCCB mit. Die norddeutschen Metropolen seien mittlerweile so beliebt, dass von Fred. Olsen noch zwei weitere Reisen in diesem Jahr in die Region durchgeführt werden, sagte Hürdler. So wird am 8. August die „Boudicca“ in Bremen erwartet und am 27. September das Schwesterschiff, die „Black Watch“.
Weitere Anläufe
Für 2017 hat Fred. Olsen weitere Reisen zu den deutschen Metropolen angekündigt. Dann sollen an insgesamt sechs Terminen Kreuzfahrtschiffe der Reederei unter anderem auch wieder in Bremen festmachen.
Die „Black Watch“ sorgte jetzt jedoch für negative Nachrichten. Der Luxusliner musste am Freitag seine Reise unplanmäßig in Funchal auf Madeira beenden. Durch ein Feuer im Maschinenraum kam es zu Schäden an der Verkabelung der Hauptmaschinen, so dass die Reederei beschloss, die Reise abzubrechen. Wie Fred. Olsen mitteilte, waren von dem Brand drei der sieben Hilfsmaschinen betroffen, wobei das Feuer rechtzeitig von der Crew gelöscht werden konnte. Durch die Brandfolgen sind Teile der Beleuchtung und Kommunikationseinrichtungen an Bord ausgefallen, weitere Systeme blieben aber voll funktionsfähig.
Die 700 überwiegend britischen Passagiere wurden nach dem Reiseabbruch von Madeira mit Charterflugzeugen zurück nach England geflogen. bre/CE