CC3 hat leistungsstärkste Passagierbrücken

Auf „goldene Wasserhähne“ hat die Hamburg Port Authority (HPA) beim Bau des neuen Cruise Center Steinwerder (CCS) ganz bewusst verzichtet, sagt HPA-Chef Jens Meier.

Stattdessen liegt das Augenmerk auf der Funktionalität des Terminals, der am Dienstag nach nur 198 Tagen Bauzeit in Betrieb genommen wurde. Dementsprechend ist der „CC3“ – so die offizielle Abkürzung für die 64-Millionen-Euro-Anlage – für die Bewältigung eines hohen Passagieraufkommens ausgelegt. Denn auch in der internationalen Kreuzschifffahrt kommen immer größere Schiffe zum Einsatz – so dass auch mehr Passagiere pro Schiff an- oder abreisen.

Giora Israel, Senior Vice President bei Carnival Corporation und einer der entscheidenden internationalen Impulsgeber aus dem Kreis der Kreuzfahrtkunden des Hamburger Hafens, hat hier eine klare Vorstellung: „Ich rechne künftig mit Schiffen, die zwischen 4500 und 5500 Passagiere aufnehmen werden.“ Das bedeutet für einen Kreuzfahrtstandort nicht nur, dass geeignete Liegeplätze für die dann um die 350 Meter langen Schiffe vorhanden sein müssen. Es sind auch Passagierbrücken und Gepäckabfertigungseinrichtungen erforderlich, die diese gewaltigen Mengen bewältigen können.

Beim CC3 entschied sich die HPA für ein völlig neuartiges, quasi maßgeschneidertes Brückenkonzept des spanischen Unternehmens Adelte-Group. Der von Barcelona aus operierende Konzern hat sich in den mehr als fünf Jahrzehnten seines Bestehens einen Namen als Konstrukteur und Lieferant von Passagierbrücken gemacht, die sowohl in See- als auch in Flughäfen zum Einsatz kommen. Die Anlage auf Steinwerder stellt nicht nur unter den drei führenden deutschen Kreuzfahrtstandorten Hamburg, Rostock und Kiel eine technische Besonderheit dar. Nach Darstellung von Martin Westphal, Strategic Sales Director von Adelte, sind die beiden ab März dieses Jahres in Baugruppen nach Hamburg gelieferten und dann endmontierten Brücke sogar weltweit einmalig.

Westphal gegenüber dem THB zu den Einsatzmöglichkeiten der neuen Brücken: „Damit auch kleinere Schiffe empfangen werden können, gerade bei niedrigem Wasserstand der Elbe bedingt durch die Tide, benötigen wir bewegliche Brücken, die sogar bis unter die Kaikante reichen. Dafür haben wir ein völlig neues System entwickelt, das es weltweit nur in Hamburg gibt. Das Endstück der Brückenkabine kann bei niedrigem Wasserstand im Hafen zur Treppe umfunktioniert werden. Das war eine echte Her ausforderung für uns, aber wir haben es geschafft – und das System sofort patentieren lassen.“

Damit nicht genug: Die symmetrische Anordnung der Brücken auf der Pier erlaubt es, dass die Passagierströme – ankommend wie abreisend – zeitgleich beherrscht werden können.

Der CC3 hält darüber hinaus noch andere technische Leckerbissen bereit: So wurden am Kronprinzkai eigens drei zusätzliche, extra starke „Sturmpoller“ installiert. Damit trägt man bei der HPA den Erfahrungen der vergangenen Jahre Rechnung, als in verschiedenen Häfen Leinen brachen, weil der Winddruck auf die eine sehr breite Angriffsfläche bietenden Schiffe einfach zu groß wurde.

Eine weitere Besonderheit des CC3 sind die sehr großen Fender. „Sie bewirken, dass ein möglichst großer Abstand – 5,5 Meter – zwischen Schiff und Kaimauer gegeben ist. Das wiederum begünstigt ein komfortables Be- und Entladen des Schiffes über die Luken, gerade bei den neuen Schiffs typen mit überhängenden Rettungsbooten“, heißt es bei der HPA. EHA

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