Corona: Rotstift für 139 Reisen

Die mit ihren Seereisen auf das Premium- und Luxus-Segment ausgerichtete Reederei Hapag-Lloyd Cruises stellt sich auf eine schrittweise Normalisierung des internationalen Kreuzfahrtgeschäfts im Jahr 2021 ein.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt hält sie allerdings eine genaue Festlegung auf die Reiseanzahl, die damit verbundenen Schiffe und die exakten Häfen und Destinationen für zu verfrüht und damit auch nicht seriös. So jedenfalls lautet der Tenor einer aktuellen THB-Anfrage bei der Reederei, die das jetzt ausklingende Geschäftsjahr als „herausfordernd“ beschreibt. Es war und ist weiterhin geprägt durch ein Geschehen: die Corona-Pandemie. Die hat sich für Karl J. Pojer, CEO von Hapag-Lloyd Cruises, „zu einer nie dagewesenen Krise entwickelt und die gesamte Tourismuswirtschaft stark betroffen“.

Für die von Hamburg aus geführte Reederei, die das Geschäftsjahr 2019 nach eigener Darstellung als „das erfolgreichste in der Geschichte“ des Unternehmens bewertet, sorgten die zurückliegenden elf Monate jedenfalls für operative Turbulenzen und auch für messbare, negative wirtschaftliche Folgen. Auf Details geht das Unternehmen zwar in seinem jetzt präsentierten Jahresrückblick nicht ein. Doch bereits diese Aussagen lassen einiges erahnen: „Als Folge der weltweiten Reiseeinschränkungen musste das Hamburger Unternehmen insgesamt 139 Reisen absagen.“ Und auch das bescherte den Mitarbeitern im Land- und im Bordbetrieb jede Menge so nicht geplanter Arbeit, verbunden mit entsprechenden Kosten: „Mit dem ersten Lockdown und den weltweiten Reisebeschränkungen im März hat Hapag-Lloyd Cruises in Eigenregie rund 1000 Gäste der Schiffsflotte sicher und gesund nach Hause gebracht und anschließend die Flotte nach Hamburg zurückgeholt.“

Dass die zu verschiedenen Reisen fest eingeplanten Schiffe wieder eingesammelt werden mussten, stellte einen erheblichen Kraftakt dar. Das Unternehmen nutzte diese Zwangspause unter anderem dazu, eigentlich zu anderen Zeitpunkten geplante Werftaufenthalte zeitlich vorzuziehen. In anderen Fällen wurden Verschönerungsarbeiten während der Zwangsliegezeiten an Bord ausgeführt.

Und auch das gehört zu den Begebenheiten der vergangenen Monate: Die 2013 gebaute „Europa 2“ (IMO 961623090) erhielt in der Zeit ihre Zertifizierung für die Landstrom-Abnahme. Das ist mehr als „nur“ ein Stück Papier, sondern das Ergebnis einer sehr umfangreichen technischen Vorarbeit, und zwar an Bord wie auch an Land. An Hamburgs Cruise Center Altona (CC 2) erfolgte ein Langzeittest zur Übernahme von Landstrom von der dort fest installierten Anlage.

An einen groß angelegten Reise-Neustart im noch laufenden Jahr war zwar nicht mehr zu denken. Doch der „kontrollierte Neustart am 31. Juli – zunächst mit dem Expeditionsschiff „Hanseatic Inspiration“ (IMO 9817145) sowie kurz darauf mit der „Europa 2“ – stand aus Reedereisicht unter einem günstigen Stern. In den Folgewochen seit Ende Juli konnten noch 30 Reisen durchgeführt werden, mit denen rund 4000 Gäste ihren Urlaub zur See antreten konnten.

Für 2021 wurden nach Reedereidarstellung bereits verschiedene Reisen im Markt angekündigt. So wird etwa die „Europa 2“ während der Wintermonate weitere Reisen auf den Kanarischen Inseln anbieten. Die „Hanseatic Inspiration“ wird im Januar und Februar zu Polarlicht-Reisen erstmals im winterlichen Norwegen unterwegs sein. Und auch das wird sich mit 2021 verbinden: die Vervollständigung der auf drei Schwesterschiffe ausgelegten, neuen Expeditionsklasse. Die „Hanseatic Spirit“ wird in Dienst gestellt. EHA

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