„Costa Victoria“ in den Schrott

Das zweitälteste Kreuzfahrtschiff der italienischen Reederei Costa Crociere, die 1996 vom Vulkan-Werftenverbund in Bremen und Bremerhaven erbaute „Costa Victoria“ (IMO 9109031), wird verschrottet. Nach THB-Informationen soll der 252 Meter lange Cruise Liner im türkischen Aliaga abgebrochen werden.

Da auf dem 25 Jahre alten Schiff schon seit einiger Zeit keine nautische und technische Crew mehr vorhanden ist, soll es mithilfe des Hochseeschleppers „VOS Chablis“ zur Abwrackwerft überführt werden. Aktuell sollen Arbeiter damit beschäftigt sein, die „Costa Victoria“ mit Positionslichtern auszurüsten. Die Abfahrt sei für die nächsten Tage vorgesehen.

Nach dem Abbruch einer Kreuzfahrt im Indischen Ozean im Februar 2020 lag die „Costa Victoria“ zunächst im italienischen Hafen von Civitavecchia auf. Im Juni verholte das Schiff nach Piombino. Costa Crociere bestätigte dann offiziell, dass der Cruise Liner an eine Tochtergesellschaft des genuesischen Unternehmens San Giorgio del Porto verkauft wurde. Seitdem lag das Schiff in Piombino auf.

Beobachter gingen zunächst davon aus, dass die „Costa Victoria“ möglicherweise zum Hotelschiff umgebaut werden könnte. Doch schon im Sommer 2020 wurden Stimmen laut, dass die Werftengruppe vielleicht nur als Zwischenhändler für einen Weiterverkauf an eine Schrottwerft fungiert.

Die „Costa Victoria“ war nicht nur für den damaligen Vulkan-Verbund im Unterweserraum ein bedeutendes Kreuzfahrtschiff, sondern auch für die Reederei Costa Crociere, die sich mit diesem Schiff vor einem Vierteljahrhundert den Zugang ins internationale Kreuzfahrtgeschäft verschaffte – für einen „Spottpreis“ von damals lediglich 600 Millionen Mark. Der Bremer Vulkan-Verbund wollte sich mit diesem Auftrag als Vorzeigewerft für den Kreuzfahrtschiffbau präsentieren. CE/bek

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